Als großer Fan der japanischen Kultur und Anime-Filmen war für Claudio Worm (21) vor Antritt seines Studiums eine Rundreise durch das Land der aufgehenden Sonne ein Muss. Am 20. September brach er nach Japan auf, zurück kam er allerdings nicht mehr. Wie deutsche Medien berichten, fehlt von dem 21-Jährigen seit dem 10. Oktober jede Spur. Einen Tag nach seinem Verschwinden wollte er eigentlich nach Deutschland zurückkehren.

Persönliche Gegenstände von Claudio Worm gefunden

Das letzte Lebenszeichen von Worm gab es am Abend des 10. Oktobers aus einer Bar nahe des Hafens der Stadt Wakayama auf der japanischen Hauptinsel Honshū. Von dort hätte er sich bei Freunden gemeldet. Überwachungskameras sollen danach noch aufgezeichnet haben, wie er in der Nähe des Bahnhofs Nankai Wakayama in Higashikuramae-cho unterwegs war. Danach gab es keinerlei Kontakt mehr zu dem jungen Mann, sein Smartphone sei seit diesem Zeitpunkt ausgeschaltet gewesen.

Die örtliche Polizei leitete eine intensive Suche ein, am 12. Oktober wurden mehr als 40 persönliche Gegenstände von ihm gefunden: Sein Handy laut Berichten aus Japan nahe des Flusses Kinokawa, sein Reisepass, Kleidungsstücke, eine Halskette und weitere Dinge in einer Toilette. Seine Brieftasche und auch sein Rucksack sollen nicht darunter gewesen sein.

Familie und Freunde versuchen aus der Ferne bei der Suche mitzuhelfen. In Tokio kümmert sich die deutsche Botschaft um den Kontakt mit den Behörden. Gegenüber dem „NDR“ teilte die örtliche Polizei mit, dass in alle Richtungen ermittelt werde, ein Verbrechen könne nicht ausgeschlossen werden.

Japans mysteriöse Vermisstenfälle

Japan gilt eigentlich als sehr sicheres Land. Laut statista.de lagen die Tötungsdelikte 2022 pro 100.000 Einwohner bei lediglich 0,23. Zum Vergleich: In Österreich lag sie im gleichen Jahr bei 0,88.

Dennoch sorgen mysteriöse Vermisstenfälle in Fernost immer wieder für Aufsehen. Im Jahr 2000 verschwand die britische Flugbegleiterin Lucie Blackman spurlos in Tokio. Umfangreiche Ermittlungen führten schließlich zu ihrer Leiche und dem Mörder. Der Vermisstenfall wurde in späterer Folge von Netflix aufgegriffen und als Dokumentation veröffentlicht.

Seit 2018 fehlt von der französischen Touristin Tiphaine Véron jede Spur. Sie wurde zuletzt am 29. Juli jenes Jahres beim Frühstück in einem Hotel in der Stadt Nikkō gesehen. Und auch der Verbleib der US-Amerikanerin Patricia Wu-Murad ist ungewiss. Sie verschwand während einer Wanderung am Kumano Kodo Trail am 10. April 2023. Rund 17 Monate später - Ende September dieses Jahres - fand ein Fischer ihren Rucksack. Kurze Zeit später wurde auch noch ein einzelner Schuh gefunden.