Wegen des Aufrufs zur Tötung von Juden hat die Generalstaatsanwaltschaft München einen islamischen Prediger angeklagt. Dem 37 Jahre alten Mann vom Islamischen Zentrum Weiden werde Volksverhetzung vorgeworfen, teilte die Ermittlungsbehörde am Dienstag mit. Der aus Syrien stammende, deutsche Staatsbürger habe nach dem Hamas-Überfall auf Israel in einer Predigt in der Weidener Moschee vor etwa 50 Gläubigen zur Tötung von Juden aufgerufen, hieß es.
In der zum Amtsgericht Weiden erhobenen Anklage werde dem Beschuldigten zur Last gelegt, bei Verlesung von Fürbitten zunächst den Palästinensern im Krieg zwischen der radikalislamischen Hamas und Israel den Sieg gewünscht und danach mehrfach Gott angerufen zu haben, Juden zu töten. Die Generalstaatsanwaltschaft wirft dem Mann vor, damit zum Hass gegen Juden und Jüdinnen aufgestachelt und zu einem feindseligen Klima gegen Juden und Jüdinnen beigetragen zu haben, das Angriffe gegen sie begünstigt.
Das Ermittlungsverfahren wurde aufgrund eines Hinweises eingeleitet. Der bei der Generalstaatsanwaltschaft München angesiedelte Zentrale Antisemitismusbeauftragte der bayerischen Justiz übernahm wegen der Bedeutung des Falls das Verfahren. Das Amtsgericht Weiden (Oberpfalz) muss nun über die Zulassung der Anklage entscheiden.