In Abwesenheit bekannte sich K‘naan, der mit bürgerlichem Namen Keinan Abdi Warsame heißt, am Donnerstag Medienberichten zufolge über seine Anwälte nicht schuldig. Die Vorwürfe beziehen sich auf einen Vorfall aus dem Jahr 2010 in der kanadischen Stadt Quebec.
Keinan soll damals eine Frau in einem Hotelzimmer sexuell angegriffen haben, als er wegen eines Musikfestivals in der Stadt war. Das mutmaßliche Opfer hatte im Mai 2022 Anzeige erstattet. Eine erste Anhörung in dem Fall ist für April 2025 angesetzt.
K‘naan lebt in New York
Keinan wurde 1978 in der somalischen Hauptstadt Mogadischu geboren, von wo er im Alter von 13 Jahren nach Kanada floh. Mithilfe von Rap-Musik lernte er Englisch und startete Ende der 1990er seine Musikkarriere. Inzwischen lebt er in New York.
Sein Lied „Wavin‘ Flag“ über die Überwindung der Probleme Somalias wurde 2009 auf dem Album „Troubadour“ veröffentlicht. Nach dem verheerenden Erdbeben in Haiti im Jahr 2010 wurde das Lied zu wohltätigen Zwecken mit kanadischen Stars wie Justin Biber und Drake neu aufgelegt. Coca-Cola nutzte während der Weltmeisterschaft in Südafrika eine deutlich feiertauglichere Version des Songs als Werbe-Hymne.
K‘naan legte nach „Troubadour“ eine längere Schaffenspause ein, veröffentlichte im vergangenen Jahr aber wieder neue Musik. Zudem drehte er mit „Mother Mother“ seinen ersten Film als Regisseur, der diesen Monat beim Internationalen Filmfestival in Toronto vorgestellt wurde. In dieser Woche bekam er von der Gesellschaft der Komponisten, Autoren und Musikverleger Kanadas eine Auszeichnung für den bleibenden kulturellen Einfluss von „Wavin‘ Flag“ auf der ganzen Welt.