Am Sonntag wurde im wahrsten Sinne des Wortes durch Regensburg gedackelt. 1175 Vierbeiner in allen möglichen Haarfarben und Felllängen nahmen an der weltgrößten Dackelparade teil, mit der es die Veranstalter sogar ins Guinnessbuch der Rekorde schaffen werden.

Zehntausende Menschen wollten sich den Hundemarsch nicht entgehen lassen. Angefangen am Dultplatz spazierten die Dackel mit ihren Frauchen und Herrchen die rund 1,8 Kilometer lange Strecke entlang über die Steinerne Brücke bis hin zum Regensburger Dom. Die Teilnehmer kamen aus allen Teilen der Welt. „Wir sind eigentlich nach Regensburg gekommen, um das Dackelmuseum zu sehen“, schilderte Nicholas Hamilton aus den USA gegenüber der „Mittelbayerischen Zeitung“. Dann hätten seine Frau, sein Freund und er jedoch von der Parade erfahren und teilnehmen müssen.

Organisiert wurde die Dackelparade von Josef Küblbeck und Oliver Storz, den Gründern des Regensburger Dackelmuseums. „Wir haben eine Meisterleistung für Regensburg hingelegt. Das freut uns ganz besonders“, sagte Küblbeck nach dem Ende der Veranstaltung mit großer Erleichterung.

Kritik von PETA, den Jungen Grünen und Jusos

Während der Dackelparade standen zwar die gute Stimmung und die Freude der Teilnehmer wie auch der Zuseher im Vordergrund, dennoch waren nicht alle mit dem Event einverstanden.

Bereits im Vorfeld kritisierte die Tierschutzorganisation PETA die Dackelparade massiv und forderte sogar eine Absage. „Dackel sind Qualzuchten. PETA fordert ein Verbot für die Veranstaltung, die mit dem Tierschutz nicht vereinbar ist“, hieß es unter anderem in der offiziellen Mitteilung. Durch ihren länglichen Körperbau in Kombination mit den kurzen Beinen würden sie häufig an Bandscheibenvorfällen - der sogenannten „Dackellähme“ - leiden. Auch die Grüne Jugend Regensburg und die Jungsozialisten (Jusos) bezeichneten die Veranstaltung als „unangemessen“ und verwiesen auf das Problem mit Qualzuchten.

Küblbeck konnte die Kritik an der Parade nicht nachvollziehen: „Es gibt immer jemanden, der etwas dagegen hat“, sagte er im Vorfeld in der „Abendzeitung“. Tierärzte und Helfer waren während der Veranstaltung vor Ort, zudem sei jeder Dackel vor dem Start kontrolliert worden, gab er an. Auch Wassertankstellen soll es auf der Strecke gegeben haben.

Wie es mit der Dackelzucht genau weitergeht, ist in Deutschland wie auch in Österreich ungewiss. Grund sind neue Tierschutznovellen, in denen unter anderem gegen sogenannte Qualzuchten vorgegangen wird. In Deutschland wurde eine entsprechende Novelle im Juli in den Bundesrat eingebracht, in Österreich wurde sie mit den Stimmen von ÖVP und den Grünen im Nationalrat beschlossen.