Taucher, die das Wrack der am 19. August vor der Küste von Palermo in Sizilien gesunkenen Luxusjacht "Bayesian" untersuchen, haben eine verstärkte Überwachung gefordert. Sie befürchten, dass streng vertrauliche Informationen, die sich angeblich in den Tresoren des Schiffes befinden, für ausländische Regierungen wie die Russlands und Chinas von Interesse sein könnten, berichtete der US-Sender CNN.
Wasserdichte Tresore
Nach Angaben des Senders, der einen Beamten zitiert, der an den Bergungsplänen beteiligt ist, befänden sich im Schiff wasserdichte Tresore, die zwei verschlüsselte Festplatten mit geheimen Informationen enthalten sollen, darunter Zugangscodes und andere sensible Daten. Der britische Tycoon Mike Lynch, der beim Schiffsunglück mit sieben Toten ebenfalls ums Leben gekommen ist, war Gründer des Cybersicherheitsunternehmens Darktrac.
Zunächst befürchteten die örtlichen Strafverfolgungsbehörden, dass Diebe versuchen könnten, an das Wrack heranzukommen, um teuren Schmuck und andere Wertgegenstände zu stehlen, doch nun wird befürchtet, dass es auch für ausländische Regierungen, darunter Russland und China, von Interesse sein könnte. Laut CNN wurde ein Antrag auf eine stärkere Überwachung bis zur Bergung angenommen und umgesetzt.
Luxusjacht bei Unwetter gesunken
Die "Bayesian" sank während eines schweren, plötzlichen Unwetters vor dem Hafen von Porticello in der Nähe von Palermo, der Hauptstadt der italienischen Insel Sizilien. Bis wann die Bergung erfolgen kann, ist noch unklar. Das Schiff befand sich im Besitz der auf der Isle of Man ansässigen Gesellschaft Revtom Limited, die wiederum im Besitz von Angela Bacares, der Witwe des britischen Milliardärs Mike Lynch, steht. Lynch und seine 18-jährige Tochter Hannah kamen beim Schiffsunglück zusammen mit weiteren fünf Personen ums Leben.