Ein tragisches Bergunglück hat sich am späten Donnerstagabend bzw. in der Nacht auf Freitag im Südtiroler Gröden ereignet. Zwei Wanderer aus Kanada - eine 57-Jährige sowie ein 56-Jähriger - waren auf einer Höhe von 2300 Metern erschöpft und unterkühlt in einen Schneesturm geraten, berichteten Südtiroler Medien. Sie setzten daraufhin einen Notruf ab. Für die Frau kam aber schließlich jede Hilfe zu spät: Sie starb an Unterkühlung.

Hubschrauber konnte nicht weiterfliegen

Die Kanadier hatten die Etappe von der Schlüterhütte bis zur 2400 Meter hohen Puezhütte in Angriff genommen. Zwei Kilometer von der Puezhütte entfernt konnten sie schließlich nicht mehr weiter. Nach der Alarmierung machte sich eine Mannschaft der Bergrettung Gröden sowie der Hüttenwirt der Puezhütte in Begleitung eines Bergführeranwärters mit Decken ausgerüstet auf die Suche nach den Alpinisten. Auch der Notarzthubschrauber „Pelikan 2“ wurde zur Rettung der beiden angefordert, musste aber wegen schlechter Sicht und Schneetreibens vorerst abdrehen, vermeldete das Internetportal „stol.it“.

Als die Rettungskräfte schließlich eintrafen, war der Zustand der Frau bereits äußerst kritisch. „Sie war bereits kurz nach dem Eintreffen der ersten Retter vor Ort nicht mehr ansprechbar“, teilte die Bergrettung Gröden in einer Aussendung mit. Für den ebenfalls stark unterkühlten Mann wurde ein Zelt mit Wärmedecken aufgestellt. Zwei Bergretter verbrachten die Nacht mit ihm, um auf Wetterbesserung zu warten. Freitagfrüh wurde der Kanadier schließlich von einem Rettungshubschrauber geborgen.