Der ehemalige Eishockeyspieler Mike Glemser, der seit einem schweren Unfall im Februar 2023 querschnittsgelähmt ist, hat nun Klage gegen seinen damaligen Gegenspieler Jan-Niklas Pietsch eingereicht. Der Vorfall ereignete sich während eines Oberliga-Spiels zwischen Glemsers Team, den Starbulls Rosenheim, und dem SC Riessersee. Bei einem Check von Pietsch prallte Glemser mit dem Kopf voraus gegen die Bande und brach sich zwei Halswirbel, was zu einer dauerhaften Lähmung führte. Auf Instagram postete Glemser nun ein emotionales Statement und reagierte damit auf Medienberichte über die eingereichte Klage.

Obwohl Glemser unmittelbar nach dem Unfall öffentlich erklärt hatte, dass Pietsch keine Schuld trage und der Check ein Teil des Sports sei, hat sich seine Haltung inzwischen geändert. Er habe seinen Gegenspieler zunächst schützen wollen, „um ihn vor der Öffentlichkeit zu schützen! Um ihm ein besseres Gefühl zu geben, da ich nicht wollte, dass noch ein weiteres Leben zerstört wird“, schreibt Glemser. Und weiter: „Seit dem Unfall hat er sich kein einziges Mal bei mir gemeldet oder gefragt, wie es mir geht.“

Geht um hohe medizinische Kosten

Glemser betont, dass er diesen Schritt nicht aus persönlicher Feindseligkeit unternimmt, sondern auf Rat seiner Anwälte, um seine hohen medizinischen und zukünftigen Lebenshaltungskosten abzudecken. Er wirft Pietsch vor, sich seit dem Unfall nicht bei ihm gemeldet zu haben, was Glemsers Entscheidung, rechtliche Schritte einzuleiten, beeinflusste. Ein Entgegenkommen habe es in der Versicherungssache aber auch auf direkte Nachfrage seiner Freundin nicht gegeben.

Die Klage fordert ein Schmerzensgeld von 650.000 Euro sowie eine mögliche Haftung für Folgeschäden, was den Gesamtstreitwert auf 822.000 Euro erhöht. Dieser Fall könnte weitreichende Konsequenzen für den Profisport haben, da er die Frage aufwirft, ob Fouls und Unfälle während des Spiels zu rechtlichen Konsequenzen führen sollten.