Die östlichen Bundesstaaten der USA sind in Alarmbereitschaft versetzt worden, nachdem das seltene, aber äußerst tödliche Eastern Equine Encephalitis-Virus (EEE-Virus, zu deutsch Pferdeenzephalomyelitis) in der Region aufgetreten ist. Das Virus, das von infizierten Mücken auf den Menschen übertragen wird, hat in New Hampshire bereits ein erstes Todesopfer gefordert, was zu wachsender Besorgnis bei Behörden und Bevölkerung führt.
Todesfall in New Hampshire bestätigt
Wie das Gesundheitsministerium von New Hampshire bekannt gab, handelt es sich bei dem Verstorbenen um einen Erwachsenen, der sich nach einem Mückenstich mit dem EEE-Virus infiziert hatte. Er starb an Pferdeenzephalomyelitis. Die Erkrankung führte binnen weniger Tage zu schweren neurologischen Schäden, die schließlich tödlich endeten. Das Virus verursacht eine schwere Entzündung des Gehirns, die bei rund einem Drittel der Betroffenen tödlich verläuft. Die Überlebenden tragen häufig bleibende Schäden davon.
Das Virus ist zwar selten, jedoch extrem gefährlich. In den USA werden jährlich nur wenige Infektionsfälle gemeldet, doch die Sterblichkeitsrate ist alarmierend hoch. Da es bislang keinen Impfstoff gibt und spezifische Behandlungsmöglichkeiten fehlen, bleibt der einzige Schutz vor der Krankheit die Vermeidung von Mückenstichen.
Radikale Maßnahmen in Massachusetts
Besonders betroffen zeigt sich auch der benachbarte Bundesstaat Massachusetts, wo in einer Stadt drastische Maßnahmen ergriffen wurden, um eine mögliche Ausbreitung des Virus zu verhindern. Behörden dort haben die Besprühung großer Gebiete mit Insektiziden angeordnet, um die Mückenpopulation drastisch zu reduzieren. Diese Aktion wurde vor allem in den frühen Abend- und Morgenstunden durchgeführt, da Mücken zu diesen Zeiten am aktivsten sind.
Zudem wurden die Einwohner dazu aufgefordert, sich nach Möglichkeit in geschlossenen Räumen aufzuhalten, langärmelige Kleidung zu tragen und Mückenschutzmittel zu verwenden. Kinderspielplätze und Sportplätze wurden vorübergehend geschlossen, um das Risiko von Stichen weiter zu minimieren.
Gesundheitsbehörden mahnen zur Vorsicht
Das Centers for Disease Control and Prevention (CDC) warnt eindringlich vor der Gefahr des EEE-Virus. Obwohl die meisten Menschen nach einem Mückenstich keine Symptome entwickeln, kann es bei einigen wenigen zu lebensbedrohlichen Komplikationen kommen. Zu den Symptomen gehören plötzlicher Fieberanstieg, starke Kopfschmerzen, Verwirrung und Krampfanfälle, die auf eine Gehirnentzündung hinweisen.
Die Gesundheitsbehörden raten den Bewohnern der betroffenen Regionen, sämtliche Vorsichtsmaßnahmen zu ergreifen und den Kontakt mit Mücken zu vermeiden. Besonders ältere Menschen und Personen mit geschwächtem Immunsystem gelten als gefährdet.
Keine Entwarnung in Sicht
Experten warnen davor, dass der Sommer noch lange nicht vorbei ist und die Mückenpopulation bis in den Herbst hinein aktiv bleibt. Da ein Impfstoff gegen das EEE-Virus noch nicht verfügbar ist, sind radikale Maßnahmen wie die großflächige Mückenkontrolle derzeit die einzige wirksame Möglichkeit, die Bevölkerung zu schützen. Es wird erwartet, dass weitere Städte im Osten der USA ähnliche Schritte wie Massachusetts einleiten, um die Verbreitung des Virus einzudämmen und weitere Todesfälle zu verhindern.
Die Situation wird weiterhin genau beobachtet, und die Behörden sind in höchster Alarmbereitschaft. Die Bewohner der betroffenen Gebiete müssen sich auf weitere Einschränkungen einstellen, während der Kampf gegen das tödliche Virus andauert.