Ein Eurocity ist in Bayern mit einem in den Gleisbereich gestürzten Baum kollidiert und liegengeblieben. Bei dem Vorfall nahe Bad Endorf waren rund 260 Menschen an Bord, der EC 117 war von den ÖBB befördert worden. Laut der deutschen Bundespolizei gab es keine Verletzten. Die Passagiere wurden mit Kleinbussen nach Prien am Chiemsee gebracht. Die Strecke wurde in der Nacht wieder freigegeben und der Bahnverkehr wieder aufgenommen.

Der Zug stand am späten Abend noch an der Unfallstelle, zur Bergung musste die Stromversorgung wiederhergestellt werden. Der deutschen Bundespolizei zufolge fiel ein Baum auf die Oberleitung. Der Zug sei dagegen gestoßen und der Baum dann auf den Zug gefallen. Fernverkehrszüge wendeten oder beendeten ihre Fahrt vorzeitig. Dadurch kam es zu Teilausfällen.

Unwetter in Deutschland

Auch sonst haben heftige Unwetter mit Starkregen und Hagel Einsatzkräfte in verschiedenen Teilen Deutschlands am Abend und in der Nacht viel abverlangt. Besonders betroffen waren Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Bayern - und Baden-Württemberg, wo in Bruchsal ein Fluss über die Ufer trat und die Altstadt des Stadtteils Heidelsheim überflutet wurde. Zwischenzeitlich habe das Wasser bis zu 1,50 Meter hoch gestanden, teilte die örtliche Feuerwehr mit.

In anderen Bundesländern meldeten die Einsatzkräfte vollgelaufene Keller und überflutete Straßen. Von Schwerverletzten oder gar Toten war zunächst nichts bekannt. Den Unwettern vorausgegangen war eine Hitzewelle, die mit bis zu 36,5 Grad am Dienstag im rheinland-pfälzischen Bad Neuenahr-Ahrweiler ihren Höhepunkt erreichte - nach vorläufigen Daten des Deutschen Wetterdienstes war es der bisher heißeste Tag des Jahres.

In Bruchsal wurde wegen der Hochwasserlage im Stadtteil Heidelsheim die Bevölkerung per Warn-App aufgefordert, Untergeschosse und Erdgeschosse in bestimmten Bereichen zu räumen und höhere Geschosse aufzusuchen. Zwei Helfer aus der Bevölkerung wurden laut Feuerwehrangaben verletzt - wie schwer, war zunächst unklar.

Die Karlsruher Polizei bat Menschen angesichts der Unwetterlage darum, auf nicht dringliche Fahrten zu verzichten. Der Kreisfeuerwehrverband des Landkreises teilte kurz vor Mitternacht mit, bis jetzt hätten die Feuerwehrleute mehr als 500 Einsätze abgearbeitet.

In Ostfriesland führten heftige Regenfälle zu Hunderten Feuerwehreinsätzen. Betroffen war vor allem die Stadt Aurich, wie ein Sprecher der Einsatzzentrale in Wittmund sagte. Aus einem Pflegeheim mussten rund 25 Bewohnerinnen und Bewohner abends in eine Sporthalle gebracht werden. In dem Heim hatten sich Deckenplatten gelöst. In einem Auricher Krankenhaus arbeiteten Feuerwehr und Technisches Hilfswerk daran, eine Evakuierung zu verhindern.

In Nordrhein-Westfalen hatten die Unwetter Folgen. „Alle verfügbaren Einsatzkräfte sind im Einsatz“, sagte ein Sprecher der Duisburger Feuerwehr am Dienstagabend. Fast das ganze Stadtgebiet sei betroffen. Ganz klarer Schwerpunkt der Einsätze seien Probleme mit Wasser - Überflutungen in Kellern und Unterführungen. Die Polizei berichtete zudem von mehreren überfluteten Stellen auf der Autobahn 59 und Autobahn 42 in der Nähe von Duisburg und warnte vor Aquaplaning.