Es begann vor einigen Wochen im Golf von Triest: Glitschiger Schleim trieb an der Meeresoberfläche und sorgte dafür, dass das Baden nur mit etwas Überwindung möglich war. Doch der „Meeresrotz“ breitet sich weiter aus – und färbt nun auch die kroatische Adriaküste gelb, weiß oder braun.

Der Schleim an sich sei für Menschen ungefährlich, erklären Experten vom Nationalen Biologieinstitut Slowenien: „Die chemischen Hauptbestandteile sind Wasser und Kohlenhydrate, die grundsätzlich keine Gefahr für die Gesundheit Badender darstellen.“ Allerdings könne der Schleimteppich auch viele andere Organismen, darunter auch krankheitserregende Fäkalien, mitführen. Die Hauptursachen für den Schleim sind die hohen Temperaturen, die das Wachstum der Algen in dem relativ kleinen Meer begünstigen.

Auch die Fischerei leidet unter dem Schleim

„Es gehen nur wenige Leute ins Meer, um zu baden. Die Leute ekeln sich vor dem Meeresrotz“, zitiert „20 Minuten“ einen Badegast. Die meisten Gäste würden nun weiter in den Süden, nach Zadar, Split und Dubrovnik, reisen. Neben dem Tourismus leiden aber auch andere Branchen, allen voran die Fischerei. Manche kleinere Boote würden wegen des Schleims gar nicht mehr auf das offene Meer hinauskommen.

Meeresbiologe Roberto Danovaro von der Universität Ancona zeigt sich gegenüber „La Repubblica“ aber optimistisch: Insgesamt sei die Adria heute sauberer als noch vor 40 Jahren. Forscher hätten außerdem festgestellt, dass der Algenschleim an vielen Stellen „schmelzen“ würde und sich in weiße Flocken auflöse. Das zeige, dass Bakterien im Meer ihn zersetzen.