Nach dem Einsturz eines Hotels im deutschen Moselort Kröv dauern die Bergungsarbeiten auch am Donnerstagnachmittag noch an. Vor der Bergung des letzten Toten müssen zunächst Teile des Gebäudes abgerissen werden. „Es wird wohl nach aktuellem Stand so sein, dass wir zunächst die Giebelseite herabbrechen, weil dies das größte Einsturzpotenzial birgt“, sagte eine Polizeisprecherin Donnerstag. „Und dann wird man sich Stück für Stück vorarbeiten.“ Bis zum Beginn der Bergung rechne die Polizei mit ein bis zwei Tagen. 14 Menschen befanden sich zum Zeitpunkt des Einsturzes im Hote, zwei starben.
An dem Gebäude bestehe weiterhin hohe Einsturzgefahr, sagte sie. Schwer abzuschätzen sei auch, ob das Gebäude eventuell mit Asbest belastet sei. Das könnte die Arbeiten erschweren. Daher solle für den am Freitag beginnenden Abriss ein 150 Meter Radius eingerichtet werden, sagte die Sprecherin. Anrainer und Anrainerinnen sollten dann Fenster geschlossen halten.
Der Abbau soll am Freitag gegen Vormittag oder Mittag beginnen. „So lange benötigt die Spezialfirma schon, um das entsprechende Gerät jetzt auch auf den Weg zu bringen und hier aufzubauen.“ Die Arbeit des Gutachters sei für Donnerstag abgeschlossen. Zur Ursache könne er zurzeit noch keine Einschätzung geben. Polizistinnen und Polizisten seien noch mit Ermittlungen und Absperrmaßnahmen beschäftigt.
Zwei Tote
Bei dem Einsturz des Hotels im Mosel-Ort starben zwei Menschen, sieben Menschen waren teils über Stunden in den Trümmern eingeklemmt. Am späten Mittwochabend retteten die Einsatzkräfte die letzte überlebende Frau aus dem Hotel. Zum Zeitpunkt des Einsturzes befanden sich 14 Menschen in dem Hotel. Fünf seien relativ schnell gerettet worden.
Bei den beiden Toten handle es sich um eine 1961 geborene Frau und einen Mann, beide mit deutscher Staatsangehörigkeit, sagte der Brand- und Katastrophenschutzinspekteur des Kreises Bernkastel-Wittlich, Jörg Teusch. Während die Leiche der Frau am späten Mittwochnachmittag geborgen wurde, liegt der Mann noch in den Trümmern. Eine Bergung am Abend war laut Polizei zu gefährlich, auch am Donnerstagvormittag konnten die Einsatzkräfte noch nicht zu ihm vordringen. Bei dem Toten soll es sich um den Hotelbesitzer handeln.
Über mehrere Stunden und mit schwerem Gerät hätten die Retter versucht, sich Zugang zu dem Hotel zu verschaffen, das sei letztlich gelungen, sagte Teusch. Durch Bohrungen habe man über Richtmikrofone Kontakt zu den Verschütteten aufnehmen können. Über orangefarbene Rohre wurde am Abend Luft in das Gebäude gepumpt.
Am Dienstag gegen 23 Uhr waren Teile des Hotels eingestürzt. Der Polizei zufolge wählten Anrainer den Notruf. „Bei Eintreffen der ersten Kräfte stellte sich dar, dass ein komplettes Geschoss dieser Gebäudestruktur eingestürzt ist und im Prinzip beide Decken aufeinanderlagen“, sagte Teusch. Zum Zeitpunkt des Einsturzes befanden sich 14 Menschen in dem Hotel. Fünf seien relativ schnell gerettet worden, weil sie in „unbeteiligten Teilen des Gebäudes“ gewesen seien, erklärte Teusch. Neun weitere Menschen wurden zunächst unter den Trümmern eingeklemmt.
Grundsubstanz aus dem 17. Jahrhundert
Über das eingestürzte Stockwerk sagte Teusch, die Grundsubstanz des Gebäudes sei wohl aus dem 17. Jahrhundert. „Da wurden auf dem Erdgeschoss circa 1980 noch mal zweieinhalb Geschosse aufgesattelt.“ Das Vorderhaus des eingestürzten Hotels ist seit 2008 Kulturdenkmal. Die Unglücksursache ist laut Polizei noch völlig unklar. Ein Sachverständiger solle beauftragt werden, teilte der Leitende Trierer Oberstaatsanwalt Peter Fritzen mit.
„Das ist ein ungewöhnlicher Unglücksfall für Rheinland-Pfalz“, sagte der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Alexander Schweitzer (SPD) nach einem Besuch an der Unglücksstelle. „Dass ein Haus so einstürzt und dass ein Hotel inmitten einer wunderbaren touristischen Region einstürzt, das ist etwas, was zum Glück nicht zu einem häufigen Erlebnis geworden ist in den letzten Jahren und es auch nicht werden darf.“
Kröv ist ein kleiner Ort an der Mosel in Rheinland-Pfalz mit rund 2.300 Einwohnern. Das Weindorf ist wegen seiner Lage zwischen Weinbergen und Mosel ein beliebtes Ziel für Touristinnen und Touristen, auch aus dem Ausland. Das eingestürzte Hotel liegt nur rund 150 Meter vom Moselufer entfernt. Laut Homepage gibt es dort 16 Zimmer und ein Restaurant.
Mitgefühl nach tragischem Unglück
Auch die deutsche Innenministerin Nancy Faeser (SPD) äußerte sich nach dem tragischen Unglück: „Mein Mitgefühl und meine Gedanken gelten den Familien der Getöteten. Wir hoffen sehr, dass die Schwerverletzten sich von ihren Verletzungen erholen.“ Besonderen Dank sprach sie dem Technischen Hilfswerk aus, das mit rund 100 Helferinnen und Helfer die Einsatzkräfte vor Ort bei den Rettungsmaßnahmen unterstützt und genau überwacht habe, dass nicht weitere Teile des Gebäudes einstürzen.
Auch die Nachbarn des Gebäudes waren vom Unglück betroffen: 21 Menschen mussten ihre Wohnungen verlassen, hieß es im Pressezentrum. Sie konnten mittlerweile in ihre Häuser zurückkehren. Außer dem Hotel seien keine anderen Gebäude beschädigt worden, hieß es.
Kröv ist ein kleiner Ort an der Mosel in Rheinland-Pfalz mit rund 2.300 Einwohnern. Das Weindorf ist wegen seiner Lage zwischen Weinbergen und Mosel ein beliebtes Ziel für Touristinnen und Touristen, auch aus dem Ausland. Das eingestürzte Hotel liegt nur rund 150 Meter vom Moselufer entfernt. Laut Homepage gibt es dort 16 Zimmer und ein Restaurant.