Die kanarische Insel Teneriffa gehört jeden Sommer zu einem beliebten Reiseziel bei Urlaubern. Sonnengarantie (mehr als 350 Tage im Jahr), schöne Strände und jede Menge Möglichkeiten für Aktivitäten an Land und im Wasser ziehen die Massen an.

In diesem Sommer präsentiert sich die Kanareninsel allerdings nicht von ihrer besten, und vor allem nicht von ihrer reinsten Seite. Fäkalien im Meer sorgen dafür, dass in den vergangenen Wochen bereits auf mehreren beliebten Stränden ein Badeverbot verhängt werden musste. Die Bakterienbelastung - vor allem Escherichia coli (E. coli) - ist an den entsprechenden Meeresabschnitten einfach zu hoch und damit gesundheitsgefährdend. Betroffen sind unter anderem die beliebten Strände Playa Jardin in Puerto de la Cruz, Playa de Las Teresitas bei San Andrés und Playa de Troya im Süden der Insel.

Alte Abwasserinfrastruktur nicht für Touristenmassen gemacht

Probleme mit der Wasserqualität und Badeverbote sind auf Teneriffa kein neues Phänomen. „Diese Entscheidung ist eine Maßnahme als Reaktion auf die Verschlechterung der Wasserqualität, die mindestens seit 2016 im Gebiet Playa Jardin auftritt“, hieß es vonseiten des Stadtrats von Puerto de la Cruz, nachdem das Badeverbot am 4. Juli offiziell ausgesprochen wurde. Fixen Zeitpunkt, wann die Urlauber und Einheimischen im entsprechenden Abschnitt wieder ins Meer gehen dürfen, gibt es keinen. Im schlimmsten Fall droht eine Verlängerung bis zum Ende der Urlaubssaison.

Laut dem Nachrichtenportal „teneriffa-news.com“ hätten die Behörden bereits seit 21. Juni Kenntnis über die zu hohe Bakterienkonzentration gehabt, wären bei der Umsetzung des Verbots allerdings nachlässig gewesen.

Teneriffa beziehungsweise vor allem dessen veraltete Abwasserinfrastruktur hat seit Jahren große Probleme mit den Touristenmassen im Sommer. Aus defekten Rohren rinnt das Abwasser ins Meer, zudem gibt es zu wenig Kläranlagen auf der Insel. Die Bevölkerung pocht auf Maßnahmen, die Politik unternimmt - zumindest aus Sicht der Einheimischen - zu wenig.

Allein aus Deutschland reisen jährlich rund eine Million Urlauberinnen und Urlauber auf die vier Kanareninseln Teneriffa, Gran Canaria, Lanzarote, Fuerteventura. Im Oktober wird Teneriffa übrigens direkt aus Graz angeflogen.