Wissenschafter gehen davon aus, dass der gefrorene Koloss in einem riesigen rotierenden Wasserzylinder gefangen ist. Taylor Column nennen Meeresforscher dieses Phänomen – und möglicherweise kann A23a seinem „Gefängnis“ noch jahrelang nicht entkommen. „Normalerweise denkt man bei Eisbergen an etwas Vergängliches, sie zerbrechen und schmelzen. Aber nicht dieser“, sagt der Polarexperte Prof. Mark Brandon. „A23a ist der Eisberg, der sich einfach weigert zu sterben“, so der Forscher der Open University gegenüber „BBC News“.

Blick aus dem Weltraum: A23a sollte schon längst in viel wärmere Gewässer getrieben sein – Bild vom 26. Juli 2024
Blick aus dem Weltraum: A23a sollte schon längst in viel wärmere Gewässer getrieben sein – Bild vom 26. Juli 2024 © Nasa Modis / BBC

Fotos im Jänner zeigten Eisschmelze

Spektakuläre Bilder im Jänner 2024 zeigten, wie Erosion riesige Bögen und höhlenartige Vertiefungen in den Koloss gemeißelt hat. Die Aufnahmen wurden von einem Schiff des Unternehmens Eyos Expeditions aus am 14. Jänner gemacht. Damals wurde davon ausgegangen, dass der Eiskoloss durch die wärmere Luft und das Oberflächenwasser, auf das er treffe, zermahlen werden würde. „Letztendlich wird er schmelzen und verschwinden“, schrieb der Sender BBC.

„Wir sahen Wellen, gut drei oder vier Meter hoch, die auf den Berg prallten“, berichtete Expeditionsleiter Ian Strachan der BBC. Er sprach demnach von einem „ständigen Zustand der Erosion“. Das Eyos-Team sei Mitte Jänner nahe genug an den Eisberg herangekommen, um Drohnenaufnahmen zu machen. Die rund 30 Meter hohen Klippen des Berges seien von dichtem Nebel umhüllt gewesen. „Es war dramatisch und schön zu fotografieren“, sagte Eyos-Videofilmer Richard Sidey dem Sender.

Bilder von der Eyos-Expedition