Am 21. Juli startete der Internationale Botanische Kongress in Madrid. Dabei wurde unter anderem mitgeteilt, dass Pflanzen mit rassistischen Bezügen nun neu benannt werden sollen. Wissenschaftler diskutierten ganze sechs Tage bereits im Vorfeld darüber.

„affra“ statt „caffra“

Es geht um Pflanzen, Pilze und Algen, die das Wort „caffra“ in ihrem lateinischen Namen beinhalten. Es wird seit Mitte des 20. Jahrhunderts rassistisch als Schimpfwort gegenüber schwarzen Menschen verwendet. Ersetzt wird es durch „affra“, was auf die afrikanische Herkunft der Pflanzen hinweisen soll.

Über 200 Arten werden neu benannt, so heißt der Küsten-Korallenbaum „Erythrina caffra“ nun „Erythrina affra“.

Ursprünglich wurde sogar gefordert, alle Namen mit beleidigendem oder abwertendem Inhalt zu ändern, jedoch einigte man sich darauf, dass ab 1. Jänner 2026 diese Namen nicht mehr genutzt werden dürfen.

Mehr Bewusstsein bei Namensgebung

Die Leiterin des Kongresses zur Namensänderung und Botanikerin im Natural History Museum, Sandra Knapp, sagte dem „Guardian“, dass der wissenschaftlichen Gemeinschaft bewusst werden müsse, welche Namen erlaubt seien. Diese Entscheidung sei ein „Babyschritt“ und „nicht mehr“.

Laut „Guardian“ haben Gideon Smith von der Nelson Mandela University in Südafrika und sein Kollege Estrella Figueiredo die Änderungen ins Rollen gebracht. Sie bemühen sich seit Jahren international um die wissenschaftliche Umbenennung von Pflanzen und Tieren.