IT-Probleme führen weltweit zu zu massiven Problemen in Krankenhäusern, auf Flughäfen, in Banken, bei Sendern und weiteren Unternehmen. Viele PCs fahren nicht hoch, betroffen sind neben unzähligen Privat-Usern auch größere Unternehmen. Die Infrastruktur kämpft in Teilen der Welt mit Chaos. Ursache für die Ausfälle ist offenbar ein Fehler in einem Programmupdate der IT-Sicherheitsfirma CrowdStrike. Die australische Regierung berief laut Nachrichtenagentur dpa-AFX wegen der weltweiten Computerprobleme eine Krisensitzung ein.
Auch in Österreich gibt es Probleme, etwa in Krankenhäusern und auf dem Flughafen Wien-Schwechat. Aus Vorarlberg meldete das Krankenhaus der Stadt Dornbirn Ausfälle in der IT. Geplante Operationen des Stadtspitals mussten bis zur Behebung der Probleme verschoben werden, Not-Operationen waren aber weiterhin möglich, hieß es. Auch Tirol war betroffen. Das Krankenhaus Kufstein musste wegen der Softwareprobleme etwa auf Notbetrieb umstellen. Mehr dazu hier.
In der Steiermark sind die Landesspitäler, sowie die Einsatzkräfte nicht betroffen, ebenso der Landesenergieversorger Energie Steiermark. Sie alle betreiben unabhängige Computersysteme. Das Online-Banking soll in Österreich funktionieren.
Selbiges gilt für Kärnten. „Wir verwenden die betroffenen Systeme nicht, daher sind wir nicht betroffen. Es finden auch alle Operationen plangemäß statt“, sagt Kabeg-Sprecherin Nathalie Trost. Auch beim Land Kärnten ergab eine interne Überprüfung, dass vorerst alles reibungslos funktioniert. Selbiges erklärten auf Anfrage die Blaulichtorganisationen. Sowohl Feuerwehren, Polizei und Rotes Kreuz haben die Systeme getestet und „keinerlei Einschränkungen“ festgestellt. „Keine Probleme, wir sind nicht betroffen“, teilt auch der Kärntner Energieversorger Kelag mit.
Österreichische Flughäfen
Auf dem Flughafen Wien-Schwechat sind mehrere Fluglinien mit IT-Problemen konfrontiert – betroffen sind demnach Eurowings, Wizzair und Ryanair und Turkish Airlines. Laut Flughafen müssen die Check-ins der betroffenen Fluglinien aktuell manuell abgewickelt werden. Am Flughafen Graz können Maschinen der Fluglinie Eurowings aktuell nicht starten.„Wir haben derzeit keinen Zugriff auf die Daten von Eurowings“, erklärt Susanne Zaunschirm vom Flughafen Graz. Mehr dazu hier.
Auch am Flughafen Klagenfurt hat es am Freitag IT-Probleme gegeben: „Die Check-In- und Boarding-Prozesse werden nun manuell abgewickelt, daher kann es zu Verzögerungen kommen“, heißt es auf Facebook. Der Flugbetrieb sei dadurch aber nicht gefährdet.
Internationale Flughäfen
Der Berliner Flughafen stoppte am Freitag vorübergehend alle Flugbewegungen, wie ein Sprecher der Nachrichtenagentur Reuters sagte. Der Betrieb am größten deutschen Flughafen in Frankfurt lief dagegen nach Angaben des Betreibers Fraport normal.
Am Airport Madrid saßen Hunderte Fluggäste fest und warteten auf Informationen über ihre jeweiligen Flüge. Wie der Betreiber Aena mitteilte, zwang eine Störung des Computersystems Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dazu, die Flüge manuell abzuwickeln.
Die weltweite IT-Panne wirkt sich auch auf den Flughafen Zürich aus. Aktuell seien keine Landungen mehr möglich, wie der Flughafen mitteilte. Flüge mit Ziel Zürich, die schon in der Luft sind, dürften aber noch aufsetzen. Mehrere Airlines hätten Verspätungen, zahlreiche Flüge fielen ganz aus. Der Check-in muss teilweise von Hand gemacht werden.
Internationale Konzerne
„Wir haben derzeit einen größeren Ausfall, der die Mitarbeiter beeinträchtigt, sich an ihren Computern anzumelden“, hieß es am späten Vormittag von der Allianz. „Hierbei geht es insbesondere um Windows-Logins.“ Als Ursache verweist der Konzern auf seinen Provider CrowdStrike und betont, dass auch weitere Unternehmen betroffen seien. Oberste Priorität sei, das Problem schnell zu beheben, „und die Auswirkungen auf unsere Kundinnen und Kunden sowie Geschäftsabläufe zu minimieren“, erklärte eine Sprecherin.
Auch BMW blieb nicht verschont: „Unsere Produktionsstandorte waren teilweise von der aktuellen Software-Störung betroffen“, sagte eine Sprecherin. „Die Störung konnte jedoch kurzfristig behoben werden, sodass unsere Werke weltweit laufen.“
Siemens erklärte, man sei - wie andere Microsoft-Kunden - ebenfalls betroffen und arbeite an Lösungen. Ein Teil der betroffenen Systeme laufe bereits wieder. „Wir haben schon seit langem etablierte Notfallpläne“, diese würde nun umgesetzt, betonte ein Sprecher. Dazu, ob auch Produktionsabläufe betroffen waren, konnte er zunächst nichts sagen.
Update verantwortlich
Verantwortlich für das Problem ist laut Windows-Entwickler Microsoft ein kürzliches Update der Cybersicherheitssoftware Crowdstrike. „Wir sind uns des Problems bewusst und arbeiten derzeit an einer Lösung“, heißt es von einem Vertreter des Unternehmens.
Ein Microsoft-Sprecher zur Kleinen Zeitung: „Wir sind uns eines Problems bewusst, das Windows-Geräte aufgrund eines Updates von einer Software-Plattform eines Drittanbieters betrifft. Wir gehen davon aus, dass eine Lösung in Kürze verfügbar ist.“ Crowdstrike hat mittlerweile eine Anleitung veröffentlicht, mit der sich das Problem beheben lassen sollte. So müssen betroffene Systeme in den „Safe Mode“ oder das „Windows Recovery Environment“ versetzt werden. Dort muss dann in das Verzeichnis „C:\Windows\System32\drivers\CrowdStrike“ navigiert werden, wo es gilt, Dateien mit dem Muster „“C-00000291*.sys“ zu löschen.
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