Die schlimmsten Ängste eines Minenarbeiters wurden für 78 Bergleute im schlesischen Rydultowy am Donnerstag zur Realität. Ein Gebirgsschlag in 1150 Metern unter Tage sorgte für ein Grubenunglück. Rettungsteams konnten 76 Arbeiter innerhalb weniger Stunden in Sicherheit bringen. Ein weiterer konnte etwas später nur noch tot geborgen werden, der 78. Kumpel blieb vermisst – bis Samstagnachmittag.
Retter fanden den Bergmann lebend nach mehr als 48 Stunden. Der Mann sei bei Bewusstsein und werde nun an die Oberfläche gebracht, sagte der Vorstandsvorsitzende des Bergwerkbetreibers PGG am Samstag. Der Mann sei „in stabilem Zustand“, hieß es. Er kommuniziere mit den Rettern und sei bereits unter Tage von einem Arzt untersucht worden, berichtete der Chef des Bergwerkbetreibers.
Als Gebirgsschläge werden plötzlich auftretende Bewegungen und Einstürze in Gesteinshohlräumen bezeichnet, die nicht auf tektonisch ausgelöste Erdbeben zurückgehen. Häufige Ursache sind Sprengungen im Bergbau. Da sich Gebirgsschläge schwer vorhersagen lassen, sind sie ein großes Sicherheitsrisiko für Bergleute und Menschen, die in Bergbaugebieten leben.