Wegen verheerender Waldbrände in Sibirien haben die russischen Behörden in der Region Jakutien den Ausnahmezustand ausgerufen. In der Region im Nordosten Russlands wüten mehr als 100 Brände auf mehr als 331.000 Hektar Fläche, teilte das Zivilschutzministerium in Moskau am Montag mit. Etwa 1.500 Menschen seien im Einsatz, um die Feuer zu löschen.
353 Brände auf über 600.000 Hektar
Insgesamt gebe es aktuell im flächenmäßig größten Land der Erde in 18 Regionen 353 Brände auf einer Fläche von mehr als 600.000 Hektar, hieß es. Betroffen sei vor allem der Ferne Osten. Demnach brannten auch Wälder in der Amur- und in der Baikalregion.
Die ausgedehnten Wald- und Flächenbrände in der Arktis-Region haben in den vergangenen Wochen auch zu gewaltiger Rauchentwicklung geführt. Mehrere Städte versanken im Qualm. Die meisten Brände wüteten im Nordosten Russlands, wo schon im Sommer 2021 extrem viel Wald und Steppe zerstört worden waren, wie der Copernicus-Atmosphärenüberwachungsdienst (CAMS) der Europäischen Union am Donnerstag mitgeteilt hatte.
Als Gründe für die große Ausdehnung nennt CAMS viel höhere Temperaturen und weniger Niederschläge als gewöhnlich in der betroffenen Region, einem Teil der russischen Teilrepublik Sacha (Jakutien). Copernicus-Daten zeigen dort bis zu sieben Grad mehr im Vergleich zum langjährigen Mittel (1991 bis 2020) und große Trockenheit.
Die russische Waldbrandbekämpfungseinheit Awialessoochrana teilte mit, dass wegen trockener Gewitterfronten immer neue Naturfeuer ausbrechen könnten. Die Flammen breiteten sich demnach auch wegen heftiger Winde und fehlender Niederschläge aus. Besonders in schwer zugänglichen Regionen verzichten die Einheiten oft aus Personal- und Kostengründen auf das Löschen.