Die Endrunde der Fußball-Europameisterschaft rückt immer näher. Während die Nationalmannschaften in letzten Testspielen noch den einen oder anderen Feinschliff vornehmen, bereiten sich auch die Sicherheitskräfte auf das Turnier vor. Laut „Bild“-Zeitung ist der deutschen Polizei und dem Staatsschutz bereits ein wichtiger Coup gelungen.

Verdächtiger wollte auch auf andere Veranstaltungen

Nach Ermittlungen des Landeskriminalamtes Nordrhein-Westfalen konnten die Behörden einen Terrorverdächtigen aus dem Verkehr ziehen, der sich als Sicherheitsmann für das Großereignis akkreditiert hatte. Bei der Überprüfung des Antrags war den Beamten aufgefallen, dass es sich bei dem deutsch-marokkanisch-polnischen Staatsangehörigen um einen mutmaßlichen Islamisten handelte.

Daraufhin lehnte das Polizeipräsidium Köln den Antrag ab. Neben der Euro wollte sich der Mann auch für die Großveranstaltungen „Rock am Ring“ und das „24-Stunden-Rennen am Nürburgring“ akkreditieren. Auch diese Versuche schlugen fehl. Bei weiteren Ermittlungen teilte die Bundespolizei den Staatsschützern mit, dass der Terrorverdächtige bereits Anfang Mai ein Ticket für eine Reise vom Flughafen Köln/Bonn nach Istanbul gebucht hatte – ohne Rückflug.

Derzeit keine Anschlagsgefahr

Das daraufhin eingeschaltete Bundeskriminalamt stieß bei seinen Ermittlungen zudem auf verdächtige Geldflüsse und einschlägige Internetaktivitäten. Der Generalbundesanwalt hat inzwischen ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der Unterstützung einer terroristischen Vereinigung im Ausland (sog. ISPK, Islamischer Staat Provinz Khorasan) eingeleitet.

Am Freitag wurde ein Mann am Flughafen Köln-Bonn festgenommen. Dabei wurden mehrere Mobiltelefone sowie 2500 Euro sichergestellt. Der Terrorverdächtige schweigt zu den Vorwürfen. Bei einer Durchsuchung der Wohnung des Verdächtigen seien weitere Datenträger und Computer sichergestellt worden. Derzeit gehen die Ermittler nicht von einer weiteren unmittelbaren Gefahr eines Terroranschlags während der EM-Endrunde aus.