Liebesspiele nicht erwünscht - und das in der Stadt der Liebe? Erneut sorgen die Betten, auf denen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Olympischen Spiele in Paris schlafen werden, für Aufsehen. Denn wie schon in Tokio 2020 bestehen die Gestelle der Einzelbetten aus Karton. Die Sorge um die Stabilität der Betten ist groß, noch größer jedoch darüber, ob diese überhaupt einem möglichen „Bett-Sport“ standhalten. Die New York Post, die als eine der Ersten über die Anlieferung der besonderen Liegestatt in den olympischen Dörfern der französischen Hauptstadt berichtete, ist sich jedenfalls sicher: „In der Stadt der Liebe, wird es kein Liebesspiel geben“.
Bereits vor drei Jahren gab es bei Olympia in Tokio Kritik an den Betten, eben weil diese aus Pappe waren. Diese ließen dank ihrer Beschaffenheit keinerlei Intimität zu. Damals hatte der US-amerikanische Langstreckenläufer Paul Chelimo bereits getwitterte, die Kartonbetten seien so konstruiert, dass sie zusammenbrechen, wenn man darauf intim werde. Allerdings: 2021 tobte weltweit das Corona-Virus und es galten generell strenge Kontaktregeln - auch für Olympioniken. Und den japanischen Ausrichtern war 2021 generell daran gelegen, die Ansteckungsgefahr durch zu viel Sozialkontakt für die Athletinnen und Athleten so gering wie möglich zu halten.
CO₂-Fußabdruck der Spiele reduzieren
Tatsächlich steht auch bei Olympia in Paris die Nachhaltigkeit bei der Gestaltung der Betten im Fokus. Die Veranstalter wollen auch durch solche Maßnahmen den CO₂-Fußabdruck der Spiele reduzieren. Nach Angaben des Magazins „Inside the games“ sind sowohl das Gestell als auch die Matratzen zu 100 % recyclebar. Die Einzelbetten haben die Standardgröße 90 x 200 Zentimeter und können für größere Athleten auf bis zu 220 Zentimeter verlängert werden. Sie sollen bis zu 200 Kilogramm problemlos aushalten können. Zudem wurde der Liegekomfort für die Athleten im Vergleich zu 2021 nochmals verbessert.
Übrigens, dass die Betten nicht sehr stabil seien, hat bereits 2021 der irische Turner Rhys McClenaghan mit einer Turneinlage ganz sportlich widerlegt. Er turnte auf dem Kartonbett herum, natürlich ohne das es zusammenbrach.
Dass den Veranstaltern der Spiele die Gesundheit der Olympioniken zweifelsohne sehr wichtig ist, zeigt eine andere Geste. An alle Athleten werden rund 300.000 Kondome verteilt, um „safer sex“ zu gewährleisten. Die Liebe wird in der Stadt der Liebe also keinesfalls zu kurz kommen.