Nach schweren Vorwürfen in der Discovery-Dokumentation „Quiet on Set: The Dark Side of Kids TV“ hat der umstrittene Ex-Produzent des US-Kindersenders Nickelodeon, Dan Schneider (58), eine Klage wegen Verleumdung gegen die Macher der TV-Doku eingereicht. Die Produktion hätte fälschlicherweise angedeutet, dass Schneider Kinderdarsteller sexuell missbraucht hätte – dies hätte seinem Ruf irreparabel geschadet. Schneider war an bekannten Sendungen wie „iCarly“, „Victorious“, „Zoey 101“ und „Drake & Josh“ beteiligt.
Als bekannt wurde, dass Schneider Massagen von Kinderstars verlangte, entschuldigte er sich für sein „peinliches“ Verhalten am Nickelodeon-Set und verließ den Sender 2018, nachdem eine Untersuchung ergeben hatte, dass er Mitarbeiter verbal beleidigt hatte. In den Gerichtsdokumenten heißt es, dass zwei Personen, die an Nickelodeon-Sendungen mitgewirkt haben, später wegen Sexualdelikten verurteilt wurden, Schneider aber keine Kenntnis von dem Missbrauch hatte, den Missbrauch verurteilte, als er entdeckt wurde und, was besonders wichtig wäre, kein Kinderschänder sei. Weiters heißt es: „Um des Clickbaits, der Einschaltquoten und der Zuschauerzahlen willen – oder anders ausgedrückt, um des Geldes willen – haben die Angeklagten Schneiders Ruf und sein Vermächtnis durch die falschen Behauptungen und Andeutungen, Schneider sei genau das, zerstört.“ Die Andeutungen der Dokumentation wären eine „rücksichtslose und böswillige Missachtung der Wahrheit.“
Vorwürfe gegen Schneider sind nicht neu
„Kürzlich hat die Doku-Serie „Quiet On Set“ meine Fehler und mein schlechtes Urteilsvermögen während meiner Zeit bei Nickelodeon aufgezeigt, die meisten davon vor Jahrzehnten während meiner frühen Karriere als Produzent“, so Schneider. Er würde einsehen, dass er zeitweise eine schlechte Führungskraft war, würde es aber sich und seiner Familie schulden, die Dinge richtigzustellen.
Die Vorwürfe gegen Dan Schneider sind alles andere als neu – schon lange vor der Dokumentation wurde dem 58-Jährigen vorgeworfen, dass er minderjährige Darsteller sexualisiert und sich ihnen gegenüber unangemessen verhalten habe. Anschuldigungen kamen beispielsweise von der Schauspielerin Jennette McCurdy („iCarly“), die sich 2018 zum Verhalten des Ex-Produzenten äußerte.
Der US-Sender Nickelodeon, der an dem Verfahren nicht beteiligt ist, gab in einem Statement an, dass er die „jahrzehntealten Vorwürfe“ weder „bestätigen, noch verneinen“ könne, der Sender würde aber Beschwerden nachgehen und hätte strenge Richtlinien für die Arbeit mit Minderjährigen.