Nestlé hat nicht den besten Ruf. Jetzt hat der Lebensmittelkonzern 13 Millionen Liter Wasser zurückgerufen, die er verkaufen wollte. Der Grund: Das Wasser war mit Fäkalbakterien verseucht.
Regen verunreinigte Wasser
Konkret betroffen ist eine Abfüllanlage in Südfrankreich, die Nestlé vorerst nicht mehr nutzen darf. Das hat die Präfektur des Départements Gard entschieden. Nach teils heftigen Regenfällen im März war das von Nestlé genutzte Grundwasser in der Region zum Teil stark verunreinigt.
So wurden Fäkalbakterien im Grundwasser nachgewiesen. Nach Angaben des Départements Gard konnte eine Gesundheitsgefährdung nicht ausgeschlossen werden. Nestlé musste daraufhin wegen einer „punktuellen mikrobiologischen Veränderung“ mehrere hundert Paletten Perrier-Wasser entsorgen.
Regierung war über Vorfall informiert
Das Unternehmen selbst machte keine Angaben zur vernichteten Menge. Ein Gewerkschaftsvertreter schätzte die Menge jedoch auf rund 40 Millionen Flaschen, was etwa 13,2 Millionen Litern entspricht. Die im Verkauf befindlichen Flaschen seien unbedenklich, versprach Nestlé.
Die französische Regierung war bereits seit 2021 über die Verunreinigung der Quelle informiert, berichtet die Zeitung „Le Monde“. Eine Untersuchungskommission bestätigte 2022, dass die illegale Desinfektion des Quellwassers weit verbreitet ist. Der Bericht wurde jedoch nicht veröffentlicht.