„One size fits all“ könnte in Japan in 500 Jahren auch für Familiennamen gelten, es sei denn, verheiratete Paare dürfen künftig unterschiedliche Familiennamen tragen. Dies wurde durch eine Studie zur Aktualisierung des Zivilgesetzbuchs aus dem 19. Jahrhundert ersichtlich, wie der „Guardian“ berichtet. Durch die Berichterstattung über die Studie am 1. April gingen einige Social-Media-Nutzer davon aus, es handle sich bei der Nacricht um einen Aprilscherz.

Sollte Japan weiterhin darauf bestehen, dass verheiratete Paare sich einen Nachnamen teilen müssen, könnten alle Japaner im Jahr 2531 unter dem Namen „Sato“ geführt werden, erhob Hiroshi Yoshida, ein Wirtschaftsprofessor an der Tohoku-Universität. Der Professor räumte ein, dass seine Forschung auf mehreren Annahmen beruht. Allerdings sei die Idee hinter seinem System, die Auswirkungen auf die japanische Gesellschaft zu erklären und ein Bewusstsein für die Problematik zu schaffen.

Im Gespräch mit der japanischen Tageszeitung „Mainichi“ vermutete er, dass möglicherweise bald alle mit einer Nummer angesprochen werden müssten. In einer Umfrage aus dem März 2023 führte „Sato“ bereits die Liste der japanischen Nachnamen an, dicht gefolgt von „Suzuki“.

Konstante Entwicklung

Yoshida rechnet vor, dass der Anteil der japanischen Bevölkerung mit dem Nachnamen „Sato“ von 2022 bis 2023 um das 1,0083-fache gestiegen ist. Geht man davon aus, dass die Rate konstant bleibt, wird bis 2446 etwa die Hälfte der Japanerinnen und Japaner „Sato“ heißen. In Japan wird bei der Hochzeit entschieden, welchen Nachnamen ein Ehepaar tragen möchte, doch in 95 Prozent der Fälle ist es die Frau, die den Namen des Mannes annimmt.

Doch es gibt auch eine Alternative, die aus einer Umfrage aus dem Jahr 2022 abgeleitet wurde: 39,3 Prozent von 1.000 Arbeitnehmern gaben an, dass es für sie eine Option wäre, getrennte Nachnamen zu verwenden. Sollte dies möglich sein, würden 2531 nur noch 7,96 Prozent der Leute „Sato“ heißen.

Mittlerweile dürfen die Geburtsnamen der Frau auch neben dem gemeinsamen Familiennamen in offiziellen Ausweisen gelistet werden. Japan ist jedoch nach wie vor das einzige Land der Welt, das von Ehepartnern das Tragen desselben Namens verlangt. Das Gegenargument der regierenden Liberaldemokratischen Partei (LDP) ist, dass eine Gesetzesänderung zu Verwirrung bei Kindern führen könnte.