Ein Braunbär, der in einer slowakischen Kleinstadt fünf Menschen verletzt hatte, ist über eine Woche später aufgespürt und erschossen worden. Wie Umweltminister Tomas Taraba am Mittwoch auf Facebook mitteilte, wurde das Tier am Dienstagabend getötet. Um den Bären zu finden und zweifelsfrei zu identifizieren, wurden auch Drohnen eingesetzt, wie die Nachrichtenagentur TASR berichtete.
Angegriffene Personen erlitten Bisswunden und Kratzer
Zudem hatte das zu der staatlichen Naturschutz-Organisation SOPSR gehörende „Einsatzteam Braunbär“ ein Netz von Überwachungskameras zur Suche nach dem Tier aufgestellt. Patrouillen des Teams sowie der Polizei und Jägerschaft hatten die Umgebung der Stadt Liptovsky Mikulas (alter deutscher Name: Sankt Nikolaus in der Liptau) durchkämmt.
Der Bär war am 17. März durch die Stadt geirrt und hatte Passanten verletzt. Auf Handyvideos war zu sehen, dass das aufgeschreckte Tier gestresst zwischen Autos durch die Straßen lief und offenbar einen Fluchtweg suchte. Dabei sprang es Erwachsene und Kinder an, die nicht rechtzeitig ausweichen konnten.
Die Angegriffenen im Alter von zehn bis 72 Jahren hätten Bisswunden und Kratzer erlitten, einer von ihnen habe fast ein Auge verloren, hieß es damals. Dennoch konnten die fünf Verletzten nach kurzer Zeit im Krankenhaus wieder nach Hause.
Der Zwischenfall hatte frühere Forderungen von Teilen der Bevölkerung und der Jägerschaft nach einer Regulierung des Bärenbestands durch Abschüsse verstärkt. Nach Studien der SOPSR in Zusammenarbeit mit Wissenschaftern der Prager Karls-Universität gibt es in der Slowakei rund 1.100 bis 1.200 frei lebende Bären. Normalerweise gehen sie Menschen aus dem Weg, wenn sie diese rechtzeitig bemerken. Bei überraschendem Aufeinandertreffen, oder wenn Bärinnen ihre Jungen bedroht glauben, können sie aber auch angreifen.