Hierzulande wird Ostern gerne mit Hasen, Ostereiern, Reindling und Osterfeuern in Verbindung gebracht. Doch das Fest, das jedes Jahr zu einem anderen Zeitpunkt stattfindet – am Sonntag, der dem ersten Frühlings-Vollmond folgt – wird auf der ganzen Welt auf eine andere Art und Weise begangen.
In Spanien ist Ostern, oder Semana Santa, eine der wichtigsten religiösen Feierlichkeiten des Jahres. Während der gesamten Karwoche werden riesige Figuren und Kreuze durch die Straßen getragen. Begleitet werden diese von religiösen Anhängern in traditioneller Kleidung. Die Gläubigen tragen dabei spitze Kapuzen.
In der toskanischen Hauptstadt Florenz wird Ostern mit „Scoppio del Carro“ gefeiert, wörtlich übersetzt heißt das die „Explosion des Wagens“. Ein prächtig geschmückter Wagen, beladen mit Feuerwerk, wird durch die engen Gassen der Stadt gezogen und vor dem Duomo di Firenze positioniert. Nach einer Messe entzündet der Erzbischof eine Rakete, woraufhin der Wagen in einem Feuerwerk explodiert und zum lauten Spektakel wird. Diese Tradition soll Glück und eine ertragreiche Ernte bescheren. Das Event lockt Touristen und Einheimische in die florentinische Innenstadt.
Dass die Griechen wahre Genießer sind, wird auch beim Osterfest deutlich. Denn das Osterfestmahl spielt eine zentrale Rolle. Familien versammeln sich, um traditionelle Gerichte wie Lamm und Tsoureki, ein süßes Osterbrot, zu genießen. Gemeinsam werden dann rote Ostereier zerschlagen, ähnlich dem österreichischen Eierpecken. Der Sieger soll im kommenden Jahr besonders viel Glück haben.
Ostern außerhalb von Europa
Auch außerhalb Europas wird Ostern gefeiert. In Mexiko wird es etwa mit einer Mischung aus religiösen Zeremonien und anderen Feierlichkeiten zelebriert. In den Städten werden Altäre errichten und mit Blumen geschmückt. So wird der Frühling begrüßt. Auch hier darf das Essen nicht zu kurz kommen: Traditionelle Gerichte wie Capirotada, ein süßes Brot- und Käsedessert, werden genossen. Ähnliche Feierlichkeiten lassen sich im Rest von Lateinamerika finden.
Auch auf den Philippinen wird die Semana Santa gefeiert. Sie ist eine Zeit religiöser Zeremonien, bei denen Gläubige in traditionellen Kutten die Leidensgeschichte Christi nachstellen. Altäre werden errichtet, um die Passionsgeschichte zu ehren.
In Ägypten, einem mehrheitlich muslimischen Land, wird Ostern von der koptisch-orthodoxen Kirche gefeiert. Die Feierlichkeiten umfassen Mitternachtsmessen, Osterprozessionen und feierliche Mahlzeiten. Die alten Ägypter feierten ein ähnliches Fest: Sham al Nassam, im ägyptischen Dialekt auch Sham Ennessim. Es ist das muslimische Frühlingsfest, mit dem das Ende des Winters gefeiert wird. Die Ägypter waren die Ersten, die Eier färbten.
Der Osterhase ist zum universellen Symbol des Osterfestes geworden. Er steht in vielen Ländern für Fruchtbarkeit, neues Leben und den Beginn des Frühlings. Besonders bei Kindern ist er beliebt, da er ihnen einen Osterkorb mit bemalten Eiern und Schokolade bringt.