In Italien sorgte die 103-jährige Giuseppina „Giose“ Molinari für weltweites Aufsehen, nachdem sie ihren weißen Fiat Panda wegen Geschwindigkeitsüberschreitung verloren hatte. Die Seniorin, Jahrgang 1920, denkt nun über den Kauf eines Mopeds nach, um ihre Mobilität und Unabhängigkeit zu erhalten.
Der Vorfall ereignete sich in Bondeno, einer kleinen Stadt in Norditalien, wo Molinari bei einer nächtlichen Fahrt, bei der sie mehrmals durch dieselben Straßen fuhr, von der Polizei angehalten wurde, da sie keinen gültigen Führerschein und keine Versicherung besaß. Nachdem ihr Auto beschlagnahmt worden war, drückte Molinari in einem Interview mit dem Fernsehsender RAI ihr Bedauern aus und äußerte den Wunsch, ein Moped zu kaufen. Gegenwärtig benutzt sie ein Fahrrad, um sich fortzubewegen. Mit Nachdruck erklärte sie, dass sie im hohen Alter das tun wolle, was sie für richtig halte.
Ungebrochener Freiheitsdrang
Die Umstände, die zu ihrer Festnahme geführt haben, unterstreichen Molinaris Wunsch, ihre sozialen Kontakte und alltäglichen Aktivitäten wie Einkaufen oder Kartenspielen selbständig aufrechtzuerhalten. Ihre Entschlossenheit und ihre Unabhängigkeit zu bewahren, hatte sie sich bereits vor ihrem 100. Geburtstag als Ziel gesetzt. Ein früherer Versuch, ihren Führerschein zu erneuern, scheiterte daran, dass ihr dieser nicht ausgestellt wurde. Trotzdem fuhr sie weiter, wohl wissend, dass sie damit gegen die Straßenverkehrsordnung verstieß.
In Bondeno und der umliegenden Gemeinde befürchtet man, dass Molinaris Leben ohne die Möglichkeit, sich frei zu bewegen und sich mit Freunden auf dem Dorfplatz zu treffen oder ein Eis zu essen, sehr eingeschränkt sein wird.