In Frankfurt gab es am vergangenen Sonntag eine Premiere: Zum ersten Mal wurde in einer deutschen Stadt eine Festbeleuchtung anlässlich des islamischen Fastenmonats Ramadan installiert. Die meterlangen Lichterketten überspannen weite Teile der Frankfurter Fußgängerzone „Freßgrass“ und lässt die Einkaufsstraße erstrahlen. Die Beleuchtung soll bis zum Ende des Fastenmonats am 9. April hängen bleiben. Auch in Köln wurde bereits eine Ramadan-Beleuchtung installiert.

Die Frankfurter Bürgermeisterin Nargess Eskandari-Grünberg hielt anlässlich der feierlichen Illumination eine fast einstündige Rede über die tiefe Symbolik der Aktion. Die Grünen-Politikerin lobt die Beleuchtung als markantes Symbol gegen Diskriminierung und Hetze und betonte, dass sie in der Zeit des Ramadan besonders als Akt gegen Antisemitismus zu verstehen sei.

ÖVP klar gegen Ramadan-Beleuchtung

Nach Bekanntgabe der Ramadan-Beleuchtung in deutschen Städten äußerten sich einige Personen in den sozialen Netzwerken kritisch. Die Kommentare reichten von „übertriebener Toleranz gegenüber dem Islam“ über „Wir tolerieren uns in den Untergang“ bis hin zu „Typisch Köln“.

In der österreichischen Bundeshauptstadt Wien hat die Kleinpartei „Soziales Österreich der Zukunft“ (SÖZ) zuletzt wiederholt den Wunsch nach einer feierlichen Dekoration zum Fastenmonat geäußert, wie die Tageszeitung „Heute“ berichtet. Integrationsministerin Susanne Raab (ÖVP) steht dem Ansinnen ablehnend gegenüber. Sie hält den Vorstoß für ein falsches Verständnis von Toleranz und ein falsches Signal, wie sie auf der Plattform X (ehemals Twitter) mitteilte.

Muslime feierten Erleuchtung in Frankfurt

Bis zu 2000 Muslime fieberten in Frankfurt am vergangenen Sonntagabend bei der Fußgängerzone an der Alten Oper auf die Aktivierung der Lichterkette hin. In der Mainmetropole machen Muslime fast 15 Prozent der Gesamtbevölkerung aus.