Vor weniger als zehn Jahren wurde den Pandas das Ende vorausgesagt. Die Bambus- und Eukalyptus-liebenden Tiere waren 2015 akut vom Aussterben bedroht. Eine für Bären gefährliche Viruserkrankung, die in China grassierte, zeichnete damals ein düsteres Bild.
Aufwendiges Zuchtprogramm bringt Kurswechsel
Die gute Nachricht: Die Prognose hat sich nicht bewahrheitet. Wie der „Tagesspiegel“ berichtet, ist die Zahl der Pandas in China konstant geblieben. Derzeit sollen in China rund 1.900 Pandas in freier Wildbahn leben. Das sind 800 mehr als in den 1980er Jahren und etwa genauso viele wie vor zehn Jahren.
Dank eines aufwändigen Zuchtprogramms in den Bergwäldern der Provinz Sichuan im Südwesten des Landes ist es China gelungen, die Population wieder zu vergrößern. Allein in der Hauptstadt der Region sollen 230 Pandas leben. Ganz gerettet sind die Tiere aber noch nicht. China hat das Aussterberisiko der Pandas kürzlich von „sehr hoch“ auf „hoch“ herabgestuft.
Rolle von Pandas in China sehr wichtig
Für das selbst ernannte Reich der Mitte sind die Tiere besonders wichtig. Sie werden als eine Art „Botschafter“ des Landes an viele Zoos weltweit vermietet. Nach Angaben der Forstbehörde arbeitet China bei der Erhaltung der Pandas mit 20 Institutionen in 18 Ländern zusammen. Demnach leben derzeit 56 Große Pandas außerhalb Chinas. Im Ausland geborener Panda-Nachwuchs muss in der Regel in die Volksrepublik zurückkehren.
China ist aber nicht nur der Retter der Pandas, sondern auch maßgeblich dafür verantwortlich, dass die Tiere erst in Not gerieten. Vom WWF heißt es: „Die Bergwälder Chinas, Heimat der Pandas, wurden früher im großen Stil abgeholzt, in landwirtschaftliche Nutzflächen und Siedlungen umgewandelt, von Straßen und Schienen zerschnitten, in immer kleinere Inseln geteilt. Das macht den Pandas das Leben schwer: Sie verhungern, wenn es zu wenig Bambus gibt.“
Um die Lage für die Tiere noch sicherer zu machen, fordert die Tierschutzorganisation daher eigene Schutzgebiete mit dazu ausgebildeten Wildhütern.