Deutschlandweit hat Mittwochfrüh der Streik der Lokführer im Personenverkehr begonnen. Der Ausstand, zu dem die Gewerkschaft GDL aufgerufen hat, begann um 2.00 Uhr. Enden soll der Streik am Montag um 18.00 Uhr. Bis dahin soll ein Notfahrplan der Deutschen Bahn gelten. Der Güterverkehr der Bahn wird bereits seit Dienstag um 18.00 Uhr bestreikt.
Die Bahn erklärte, der Notfahrplan biete „nur ein sehr begrenztes Zugangebot im Fern-, Regional- und S-Bahn-Verkehr“. Reisende können ihre Fahrten verschieben. Wer seine Reise antreten will, dem empfiehlt die Bahn, sich in den Auskunftsmedien zu erkundigen, ob die Verbindung nach dem Notfahrplan verkehrt oder nicht.
Vierter Mega-Streik
In der aktuellen Tarifrunde, die Anfang November begonnen hatte, ist der Mega-Streik der vierte: Im November und Dezember untermauerte die Gewerkschaft ihre Forderungen mit einem je eintägigen Warnstreik, im Januar folgte ein dreitägiger Ausstand. Kernforderung der GDL ist eine Absenkung der Wochenarbeitszeit von 38 auf 35 Stunden. Die Bahn bietet bisher ein Wahlmodell zur Arbeitszeitreduzierung um eine Wochenstunde ab 2026.
Wie schon beim jüngsten Streik im deutschen Bahnsektor - es ist bereits der Vierte innerhalb von wenigen Monaten - dürften Zugverbindungen zwischen Österreich und Deutschland betroffen sein. Die ÖBB empfehlen, nicht notwendige Reisen zu verschieben.
Die Zugbindung für ÖBB-Tickets von und nach Deutschland ist aufgehoben, Nachtzug-Tickets können auch tagsüber genutzt werden, teilte die Bahn mit. Tickets, die vor dem 22. Jänner gekauft wurden, können bei Nichtantritt der Reise storniert und rückerstattet werden. Bereits gekaufte Tickets können zudem länger genutzt werden, nämlich bis einschließlich 5. Februar. Die Züge der Westbahn fahren planmäßig. In Deutschland versucht man mit Ersatzzügen mit mehr Sitzplatzangebot dem Streik entgegenzuwirken. Insgesamt sind jedoch weniger Züge unterwegs.
Die deutsche Wirtschaft sieht dem Streik mit besonderer Sorge entgegen. Pro Streiktag dürfte die Wirtschaft rund eine Million Euro verlieren. Längere Streiks würden die Lieferketten verzögern und die Unternehmen vor große Herausforderungen stellen.