Bei den in Frankreich andauernden Bauernprotesten hat es einen Todesfall und zwei Schwerverletzte gegeben.
An einem Blockadeposten an einer Nationalstraße von Toulouse Richtung Spanien sei eine Landwirtin ums Leben gekommen, wie der Präsident des Bauernverbandes FNSEA, Arnaud Rousseau, am Dienstagvormittag sagte. Ihr Mann und eine Tochter wurden lebensgefährlich verletzt, als ein Autofahrer versuchte, eine Straßensperre zu durchbrechen, berichtete der Sender BFMTV. Die drei hatten sich offenbar in Pamiers hinter einer Blockade aus Stroh befunden, durch die der Fahrer durchfahren wollte.
Proteste weiten sich aus
Nach einem Treffen von Agrarverbänden mit Premierminister Gabriel Attal am Montagabend weiteten die französischen Landwirte ihre Proteste aus. Südlich von Lyon wurde in der Nacht die wichtige Nord-Südautobahn A7 bei Albon von rund 20 Bauern mit ihren Traktoren in beide Fahrtrichtungen blockiert, wie die Präfektur mitteilte.
Im Bereich Toulouse in Südfrankreich dauerten die Blockaden mehrerer Autobahnen nach Angaben der Behörden am Dienstag an. Die Autobahn von Bordeaux Richtung Spanien wurde in Bayonne unweit der Grenze in beide Richtungen unterbrochen. Der Bahnverkehr zwischen Bordeaux und Toulouse war durch protestierende Landwirte am Dienstag weiterhin behindert, der Bahnbetreiber SNCF berichtete von Bränden nahe den Gleisen. An ihren Protestposten zünden die Landwirte in Fässern Feuer an.
Der Protest von Frankreichs Landwirten dreht sich um überbordende Vorschriften, die Einkommenssituation, Energiekosten und wie in Deutschland auch um den Preis des Agrardiesels. In südlichen Landstrichen wird die Wasserversorgung der Betriebe außerdem durch den Klimawandel zunehmend zu einem Problem.