In Russland hat eine Zugbegleiterin einen scheinbar streunenden Kater bei eisiger Kälte aus einem Abteil geworfen und damit breites Entsetzen ausgelöst. Nach langer Suche Hunderter Freiwilliger wurde der Kater mit dem Namen Twiks nach Angaben des Besitzers tot gefunden, wie russische Medien meldeten.

„Den Passagieren war der Kater, der ohne Beaufsichtigung im Waggon herumlief, aufgefallen“, hieß es in einer Mitteilung der Staatsbahn. Die Zugbegleiterin habe das Tier dann aus dem Waggon geworfen, weil sie vermutet habe, der Besitzer könne auf dem Bahnhof nach seinem Kater suchen.

Mehr als 280.000 Personen fordern Entlassung der Zugbegleiterin

Erst zehn Stunden nach der Abfahrt von Kirow habe der Fahrgast, der wohl geschlafen hatte, beim Zugpersonal den Kater als vermisst gemeldet. Die russische Staatsbahn RZD entschuldigte sich für den Vorfall und kündigte eine Änderung ihrer Richtlinien an. Demnach sollen in solchen Fällen Tiere künftig nur noch Bahnhofspersonal direkt übergeben werden - für die Suche nach dem Besitzer oder die Unterbringungen in einem Heim.

Entsetzte Bürger veröffentlichten auf der Plattform change.org eine Resolution mit der Aufforderung an die Bahn, die Angestellte wegen des brutalen Umgangs mit dem Tier zu entlassen. Bis Sonntagmittag kamen dort mehr als 280.000 Unterschriften zusammen.

Twiks war frisch operiert

Die Zugbegleiterin war laut russischer Bahn davon ausgegangen, dass es sich um ein streunendes Tier handelte, dass bei einem Halt in Kirow in den Waggon geklettert sein könnte. Die Bahn habe ein internes Verfahren eingeleitet, hieß es. Die Frau habe im Zug von Jekaterinburg auf dem Weg nach St. Petersburg die Passagiere befragt, ob das Tier jemanden gehöre. Niemand habe geantwortet.

Der Vorfall ereignete sich laut Staatsbahn bereits am 11. Jänner. Nach tagelanger Suche wurde am Samstag bekannt, dass Twiks am Morgen rund einen Kilometer vom Bahnhof Kirow entfernt tot gefunden wurde. Er soll frisch operiert gewesen sein und bei den eisigen Temperaturen im Schnee nicht überlebt haben.