Bologna ist die erste italienische Großstadt, in der auf den Straßen - mit Ausnahme von Schnellstraßen - eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 30 km/h gilt. Nach dem Vorbild anderer europäischer Großstädte wurde das Tempolimit bereits im vergangenen Juli herabgesetzt. Seit Dienstag werden Strafen wegen Verstößen gegen die Geschwindigkeitsbegrenzung verhängt.
Mehr Sicherheit im Stadtgebiet
Ziel ist es, die Zahl der Verkehrstoten in der Stadt auf Null zu reduzieren - im vergangenen Jahr waren es 28 und 22 im Jahr 2022. Sechs Patrouillen der Stadtpolizei kontrollieren die Straßen, insbesondere in der Nähe von Schulen, Krankenhäusern und Märkten. Sieben Autofahrer wurden am ersten Tag der Kontrollen am Dienstag wegen Überschreitung des 30-km/h-Limits mit Geldstrafen belegt.
Insgesamt wurden 87 Fahrzeuge angehalten und kontrolliert. Bestraft wurden auch ein Dutzend Radfahrer, die rote Ampeln missachtet hatten. „Die Einführung der 30-km/h-Grenze wird der Stadt Vorteile bringen: Mehr Sicherheit im Straßenverkehr, weniger Lärm und Luftverschmutzung und einen flüssigeren Verkehr“, glaubt Stadträtin Valentina Orioli laut Medienangaben von Mittwoch.
Nicht jeder teilt Oriolis Meinung. Einige Auto- und Taxifahrer protestierten mit einem langen Umzug, der auch durch die zentrale Via Rizzoli führte. Ende des Monats ist eine weitere Protestkundgebung geplant. Taxifahrer drohten die Preise für die Fahrten zu erhöhen, da sie wegen der niedrigen Geschwindigkeit weniger Gäste befördern können. Die Mitte-Rechts-Parteien Fratelli d‘Italia, Lega und Forza Italia planen ein Referendum über die umstrittene Maßnahme.
Bologna ist als Motorenhauptstadt bekannt. Hier haben der Luxuswagenhersteller Lamborghini und der Motorradproduzent Ducati ihren Sitz. Auch Ferrari hat hier einen Standort.