Als ihr Mann vor einigen Jahre verstarb, brach für María Elena Arévalo aus Llay-Llay in der Nähe von Santiago de Chile eine Welt zusammen. Um ihr zu helfen, kam ihr Enkel Héctor Carrasco auf eine spezielle Idee. „Eines Tages sagte mein Enkel zu mir: ‚Lass uns ein Videospiel spielen, Oma Nena‘“, erzählt die mittlerweile 81-Jährige der französischen Nachrichtenagentur AFP.
Zunächst war die Chilenin skeptisch, wusste nicht einmal, „wie man eine Maus bewegt“. Doch sie ließ sich überreden und tauchte in die Welt der Videospiele ein, genauer gesagt in jene des Online-Shooters „Free Fire“. „Ich war begeistert. Wir fingen an zu spielen“, berichtet Arévalo und fügt hinzu: „Ich fühlte mich besser, weil ich nicht mehr so viel an meinen Mann dachte.“
Sehr erfolgreich als „Mami Nena“
Sie machte sogar den Vorschlag, ein Video von einer ihrer „Free-Fire“-Runden zu machen. Ein Geniestreich, wie sich herausstellen sollte. Denn seit rund vier Jahren betreibt „Mami Nena“, wie sie im Spiel heißt, sehr erfolgreich einen YouTube- und TikTok-Kanal und wurde zu einer wahren Gaming-Berühmtheit. 640.000 Personen haben ihren YouTube-Kanal abonniert, auf TikTok folgen der Gamer-Oma knapp 335.000 Userinnen und User.
Mittlerweile ist „Mami Nena“ ein richtiger Profi und gibt online auch Spieltipps. Von den Spielemachern wurde sie sogar zur offiziellen „Free Fire“-Botschafterin ernannt und nach Mexiko-Stadt eingeladen. Es war die erste Auslandsreise, die Arévalo in ihrem Leben unternommen hatte.
Héctor Carrasco ist jedenfalls sehr glücklich darüber, was sich aus seiner Idee entwickelt hat. „Dass sie berühmt ist, dass ich überall hingehe und meine Mitschüler wissen, dass ich so eine Großmutter habe, das ist total cool. Für mich fühlt es sich an, als sei sie meine beste Freundin“, meint der Teenager.