Der südafrikanische Ex-Sportstar Oscar Pistorius kommt fast elf Jahre nach dem gewaltsamen Tod seiner Freundin am heutigen Freitag auf Bewährung frei. Er hatte die 29-jährige Reeva Steenkamp in der Nacht auf den Valentinstag 2013 mit vier Schüssen durch die Toilettentür in seiner Villa getötet. Für die Tat wurde der unterhalb beider Knie amputierte Sprintstar im Jahr 2013 zu einer Haftstrafe von 13 Jahren und fünf Monaten verurteilt.
Urteil wurde nachträglich korrigiert
In dem Verfahren hatte Pistorius ausgesagt, er habe mehrfach gefeuert, weil er hinter der Tür einen Einbrecher befürchtet habe. Doch die Beweislage sprach gegen ihn. Zunächst wurde Pistorius wegen fahrlässiger Tötung und nicht wegen Mordes verurteilt. Die Öffentlichkeit ortete damals einen Promibonus, der dem Sportstart ein milderes Urteil bescherte. Bald darauf änderte die Justiz das Urteil jedoch und verurteilte Pistorius wegen Totschlags zu 13 Jahren Haft.
Im vergangenen November hatte die Justizvollzugsanstalt in Pretoria die Bewährung unter strengen Auflagen bewilligt. Pistorius darf das Haus seines Onkels, bei dem er leben wird, nur zu gewissen Zeiten verlassen. Der Konsum von Alkohol ist verboten und Pistorius muss an einem Programm zur Vermeidung von geschlechterspezifischer Gewalt sowie einer Aggressionstherapie teilnehmen.
Südafrikanische Boulevardmedien dürften das neue Leben des Olympia-Teilnehmers von 2012 nun genau unter die Lupe nehmen. Interviews wird es jedoch nicht geben. So ist es Pistorius verboten, bis Ende seiner eigentlichen Strafe im Jahr 2029, mit Medien Kontakt aufzunehmen.