Trotz massiver Kampagnen gegen die Silvesterknallerei sind in Italien zum Jahreswechsel wieder zahlreiche Personen von Feuerwerkskörpern verletzt worden. In Neapel wurde bei den Silvesterfeiern ein Todesopfer gemeldet. Zu den meisten Unfällen kam es laut Polizei in den Provinzen Neapel und Rom. 36 Verletzte, darunter drei Minderjährige, ist die erste Bilanz der Feuerwerksexplosionen in der Silvesternacht in Neapel und seiner Provinz.
Mit einer Pistolenkugel wurde eine 45-Jährige am Kopf getroffen, die einige Stunden später im Krankenhaus von Neapel starb. In der Wohnung, in der sie mit zehn Personen Silvester feierte, wurde eine Pistole beschlagnahmt. Ermittlungen sind im Gange. Eine 50-jährige Neapolitanerin wurde von einer Pistolenkugel in der Unterleib-Gegend getroffen, während sie ein Feuerwerk von ihrem Balkon aus beobachtete. Ihr Zustand ist kritisch.
Elfjähriger verlor ein Auge
Ein elfjähriger Bub verlor in der Provinz Salerno ein Auge, als er in einem Park Feuerwerkskörper in der Hand hielt. Die Explosion eines dieser Feuerwerkskörper traf ihn voll im Gesicht und verursachte ein schweres Trauma an seinem rechten Auge. Der Bub wurde einer Operation unterzogen, aber trotz des schnellen Eingreifens der Ärzte verlor er sein Augenlicht.
Schwarzmarkt mit illegalen Knallern
Kurz vor Jahreswechsel floriert in Italien und insbesondere im Raum von Neapel traditionell der Schwarzmarkt mit illegalen Knallern, die oftmals entgegen der Vorschriften große Mengen Pulver enthalten. In verschiedenen Regionen wurden illegale Böller beschlagnahmt, in mehreren Städten Knallkörper zu Silvester grundsätzlich verboten. Zwischen Weihnachten und Neujahr waren große Mengen an Explosivstoff und pyrotechnischen Gegenständen beschlagnahmt worden. Mehrere Unternehmen im Raum von Neapel, in denen Knallkörper hergestellt werden, wurden kontrolliert. Wegen Vorfällen mit Knallkörpern rückte die italienische Feuerwehr Hunderte Male aus.
1500 Personen kontrolliert
Insgesamt rund 25.000 Menschen feierten Silvester auf dem Mailänder Domplatz. Die Polizei kontrollierte insgesamt etwa 1.500 Personen. Sechs Personen wurden bei der Staatsanwaltschaft angezeigt, unter anderem wegen dem Auslösen gefährlicher Explosionen. Hunderte Polizeibeamten und Carabinieri waren auf dem Domplatz und den umliegenden Gebieten und Versammlungsorten im Einsatz.
Die Silvesterfeiern in den friaulischen Städten Udine, Monfalcone und Görz (Gorizia) wurden wegen schlechten Wetters verschoben. Die Wetterlage sei für die Feierlichkeiten mit Feuerwerk ungeeignet und wurden auf Montagabend verschoben, erklärte der stellvertretende Bürgermeister von Udine Alessandro Venanzi.
Der Bürgermeister von Venedig, Luigi Brugnaro, hat eine Verordnung zum Schutz der öffentlichen Sicherheit in der Silvesternacht unterzeichnet. So galt in der Altstadt das Verbot für Geschäfte, Lokale und Stände, im Freien Getränke - einschließlich Alkohol und Spirituosen - in Glasflaschen, verschlossenen Dosen oder Plastikflaschen zu verkaufen und auszuschenken.
Ähnliche Maßnahmen wurden auch in Triest ergriffen. Glasflaschen und alkoholische Getränke wurden in der Silvesternacht auf der zentralen Piazza Unità d'Italia verboten, auf der sich tausende Menschen versammelten. Verboten war auch das Mitbringen von Gegenständen wie Regenschirmen, Klappsitzen, Selfie-Sticks und Pfeffersprays.