Italien ist auf sein Nationalgericht Pizza besonders stolz. Die Italiener bestehen darauf, die beste Küche der Welt zu haben und wollen ihre kulinarische Tradition notfalls auch „verteidigen“. Als echtes Sakrileg betrachten sie die vor allem in den USA beliebte Pizza mit Ananas. Doch wie der italienische Verband von Bauern und Lebensmittelherstellern Coldiretti berichtet, ist die Reihe von „abscheulichen“ Pizza-Zutaten im Ausland noch viel länger.

Der Verband hat in Neapel, Heimat der Pizza, eine „Galerie des Schreckens“ erstellt. Zu sehen sind Pizzen mit unüblichen, eindeutig unitalienischen Zutaten, die weltweit angeboten werden. Den Spitzenplatz für die „abscheulichste“ Pizza hat laut Coldiretti Hongkong erobert, wo die Teigware mit Schlangenbelag angeboten wird. In Australien ist Pizza mit Kängurufleisch nicht unüblich, in Asien wird sie oft mit Schlangen und Grillen konsumiert. Auch an pikanten Varianten mit in Joghurt getauchtem Tandoori-Huhn oder mit Cannabis mangelt es nicht.

Kunst der Pizzaioli ist UNESCO Kulturerbe

In Italien gilt Pizza auch als ein Stück nationaler Identität. Aber es gibt Unterschiede: In Rom ist der belegte Hefeteig dünner, knuspriger und wird „al taglio“, stückweise auf die Hand, verkauft. In Neapel wird Pizza hingegen bei 485 Grad und nur 60 bis 90 Sekunden lang über Holzfeuer gebacken.

Im Jahr 2017 hatte es Italien geschafft, die Kunst der Pizzaioli, der Pizzabäcker von Neapel, von der UNESCO als Kulturerbe anerkennen zu lassen. Das Backen sei ein Ritual und ein wesentlicher Bestandteil der neapolitanischen Kultur und Identität, bestätigte die UNO-Sonderorganisation.

Die seit Oktober 2022 amtierende Rechtsregierung in Rom um Premierministerin Giorgia Meloni setzt stark auf die Verteidigung der heimischen Lebensmittelproduktion. So wurde das Landwirtschaftsministerium in „Ministerium für die Ernährungssouveränität“ umgetauft. Die Regierung setzt sich unter anderem gegen Laborfleisch und Insektenmehl ein.