Der wegen des Mordes an dem Afroamerikaner George Floyd im Jahr 2020 verurteilte US-Polizist Derek Chauvin ist am Freitag im Gefängnis niedergestochen worden. Das berichtete die „New York Times“ unter Berufung auf anonyme Quellen. Die Gefängnisbehörde bestätigte gegenüber der Nachrichtenagentur AFP einen Angriff in der Haftanstalt in Tucson im US-Bundesstaat Arizona, ohne den Namen des Opfers zu nennen.
Die Mitarbeiter hätten lebensrettende Maßnahmen für einen inhaftieren Menschen eingeleitet, hieß es in der Erklärung. Dieser wurde demnach „zur weiteren Behandlung und Untersuchung in ein örtliches Krankenhaus transportiert“.
Der weiße Polizist Chauvin hatte dem wegen eines mutmaßlich gefälschten 20-Dollar-Scheins festgenommenen Schwarzen rund neuneinhalb Minuten lang das Knie in den Nacken gedrückt, obwohl Floyd wiederholt klagte, er bekomme keine Luft mehr. Floyds Klage „I can“t breathe“ - “Ich kann nicht atme“ oder “Ich bekomme keine Luft“ - ging um die Welt und wurde zu einem Motto der Anti-Rassismus-Bewegung Black Lives Matter.
Chauvin wurde im Juni 2021 wegen Mordes zweiten Grades zu 22 Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt. Die beiden Polizisten, die Floyd zusammen mit Chauvin am Boden fixiert hatten, bekannten sich später der Beihilfe zum Totschlag schuldig. Sie wurden zu 36 beziehungsweise 42 Monaten Gefängnis verurteilt.