Um 16.00 Uhr Ortszeit (15.00 Uhr MEZ) sollen im Zuge der Vereinbarung zwischen Israel und Hamas die ersten 13 im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln freigelassen werden. Bei ihnen handelt es sich um Frauen und Kinder. Im Gegenzug sollen für jede Geisel drei palästinensische Häftlinge aus israelischen Gefängnissen entlassen werden. Auch hier geht es um Frauen und Minderjährige.

Die Kämpfe dauerten bis zuletzt an. Im israelischen Grenzgebiet gab es noch kurz vor Beginn der Waffenruhe Raketenalarm. Die israelische Armee hatte zuvor die Angriffe im Gazastreifen noch intensiviert und wird ihre Soldaten auch während der Kampfpause im Gazastreifen stationiert lassen.

Hilfslieferungen für die Zivilbevölkerung

Nach Inkrafttreten der Feuerpause im Gaza-Krieg sind laut Augenzeugenberichten erste Hilfslieferungen von Ägypten aus in den Gazastreifen gebracht worden. Über den Grenzübergang Rafah im Süden des Küstenstreifens seien Lastwagen mit humanitären Hilfslieferungen gelangt. Auch der staatsnahe ägyptische Fernsehsender Al-Qahira News berichtete am Freitagmorgen, dass erste Lieferungen über Rafah in den Gazastreifen unterwegs seien.

Zwei Fahrzeuge von ägyptischen Organisationen trugen Transparente mit der Aufschrift „Gemeinsam für die Menschlichkeit“, auf einem weiteren war „Für unsere Brüder in Gaza“ angebracht, wie auf TV-Bildern der Nachrichtenagentur Reuters zu sehen war.

Das Palästinenserhilfswerk der Vereinten Nationen, UNRWA, will die Kampfpause nutzen, um dringend benötigte Hilfsgüter für die notleidende Zivilbevölkerung zu verteilen. Insgesamt sollen am Freitag rund 200 Lastwagen mit Hilfsgütern und vier Lastwagen mit Treibstoff in den Gazastreifen gebracht werden - also deutlich mehr als zuletzt pro Tag.

 Hunderte wollen während Waffenruhe zurück nach Nord-Gaza

Nach dem Beginn der ersten offiziellen Feuerpause im Gaza-Krieg haben sich Augenzeugenberichten zufolge Hunderte palästinensische Binnenflüchtlinge auf den Weg gemacht, um in ihre Wohnorte zurückzukehren. Die Menschen wollten etwa in der Stadt Gaza und in anderen Teilen des nördlichen Gazastreifens in ihren Häusern oder Wohnungen nach dem Rechten sehen oder sich um Angehörige kümmern, hieß es am Freitagmorgen. Das israelische Militär warnte jedoch davor.

Es sei verboten, sich vom Süden in den Norden des Küstengebiets zu begeben, wurde betont. Die israelische Armee hatte bereits vor Beginn der Feuerpause gewarnt, der Krieg sei nicht vorbei. Der nördliche Gazastreifen sei weiterhin eine „gefährliche Kriegszone“ und es sei verboten, sich dort hin- und herzubewegen. Palästinenser sollten in einer „humanitären Zone“ im Süden des Küstenstreifens verbleiben.

Es sei aber weiterhin für Zivilisten möglich, sich vom Norden in den Süden zu bewegen. Das israelische Fernsehen berichtete, es sollten notfalls „Mittel zur Auflösung von Demonstrationen“ eingesetzt werden, um Menschen daran zu hindern, vom Süden in den Norden zu kommen.