Donald Trumps Stern dürfte angesichts der jüngst-veröffentlichten Umfragen nicht untergehen. Der Ex-Präsident führt laut Prognosen ein Jahr vor der Präsidentschaftswahl in wichtigen Swing States. Viele US-Amerikanerinnen und Amerikaner haben jedoch ein Problem mit dem Republikaner.

Trump erhielt Auszeichnung für Show-Auftritte

Besonders in der demokratischen Hochburg Los Angeles ist der Widerstand gegen Trump massiv. Dieser entlädt sich auch immer an Trumps Stern am berühmten „Walk of Fame“. Die Auszeichnung, die Trump 2007 für seine Schönheitswettbewerbe und die Reality-TV-Show „The Apprentice“ erhielt, ist immer wieder Gegenstand von Attacken und Beschmierungen.

Einmal soll ein Mann im Hulk-Kostüm und mit Spitzhacke bewaffnet frühmorgens auf den Stern eingeschlagen habe. Dem nicht genug: Andere - Trump wenig wohlgesonnene Bürger - beschmierten den Stern mit obszönen Figuren oder gingen mit einem Vorschlaghammer auf ihn los. Die Reparaturkosten belaufen sich auf mehrere Zehntausend Dollar.

Für Los Angeles verstärken die Attacken auf den Stern die Frage nach dem Umgang mit ihm und seinen Namensgeber. Die Westküstenmetropole rühmt sich mit einem liberalen Image, 2020 haben nur 27 Prozent der Bürgerinnen und Bürger in der Stadt für Trump votiert.

Was mit dem Stern passiert, ist letztlich die Entscheidung des Stadtrats. Bürgermeisterin Karen Bass, einst als Joe Bidens Vizepräsidentschaftskandidatin im Gespräch, nannte Trump rassistisch, korrupt und gesetzlos.

Dennoch hat sich die Stadtregierung noch nicht durchgerungen, den Stern einfach entfernen zu lassen und das obwohl Trump auch unter ihren Mitgliedern alles andere als beliebt ist. Einstimmig forderte der Stadtrat 2021, den damaligen Präsidenten aus dem Amt zu drängen, einer der Initiatoren der Resolution bezeichnete ihn als „Wahnsinnigen“.

Wieso der Stern also nicht einfach entfernt wird? Die Stadt hat Angst von einem Domino-Effekt. Es gibt mehr als 2700 Namen auf dem „Walk of Fame“, heißt es aus dem Umfeld des Ratspräsidenten gegenüber dem „Spiegel“, gegen viele gebe es sicher aus guten Gründen etwas einzuwenden.  „Wenn wir jetzt anfangen, sie wieder auszugraben, wo soll das enden?“, fragt ein lokaler Politiker. Und so wird Trumps Stern auch in der Hochburg der Liberalen wohl nicht untergehen.

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