Das Wetterphänomen El Niño wird laut UN-Meteorologen noch mindestens bis April andauern und zu Temperaturanstiegen beitragen. Es sei zu erwarten, dass El Niño während des kommenden Frühjahres auf der nördlichen Erdhalbkugel nach und nach abflauen werde, hieß es am Mittwoch von der Weltwetterorganisation (WMO) in Genf. Die UN-Wetterorganisation hatte im Juli erklärt, dass das Wetterphänomen erstmals seit mehreren Jahren wieder aufgetreten ist.

Regionale Auswirkungen im Fokus

El Niño kann die Folgen des Klimawandels verschärfen, weil es einen zusätzlich wärmenden Effekt hat. Die Auswirkungen sind je nach Weltregion unterschiedlich.

In ihrer Dreimonatsprognose bis Jänner rechnet die WMO im Zusammenhang mit dem El-Niño-Phänomen mit überdurchschnittlichen Temperaturen für fast alle Landgebiete der Erde. Erhöhte Niederschläge werden für folgende Regionen erwartet: das Horn von Afrika, das Flussbecken des Río de la Plata in Südamerika, den Südosten Nordamerikas, Teile Zentral- und Ostasiens, sowie für den Pazifik entlang des Äquators. Zu weniger Regen soll El Niño unter anderem im nördlichen Teil Südamerikas, in Australien und in Südostasien führen.

Erstes Anzeichen des Phänomens El Niño ist eine starke Erwärmung der oberen Wasserschichten im Pazifik in Tropennähe entlang der mittel- und südamerikanischen Küste. Passatwinde, die normalerweise für kühleres Wasser aus tieferen Meeresschichten sorgen, werden schwächer. Der schnelle Windstrom Jetstream verschiebt sich nach Süden und die Stratosphäre mehr als zehn Kilometer über der Erde wird wärmer.