Künstliche Intelligenz ist auch in der Kriminalität angekommen. Das zeigt nun das Schicksal eines Pensionisten in den Vereinigten Staaten. Der 82-jährige Jerry dachte nämlich, er würde mit „Seargent Matthews“ vom örtlichen Polizeibüro telefonieren, in Wahrheit hatte er jedoch Betrüger in der Leitung.

Auch Tochter fiel auf Betrüger hinein

Die Stimme erklärte dem Mann ruhig, dass sein Schwiegersohn Michael einen schweren Verkehrsunfall verursacht hätte. Jerry müsse nun die Kaution bezahlen, um Michael freizubekommen. Diese beliefe sich auf 17.000 US-Dollar. Danach meldete sich vermeintlich auch noch der Schwiegersohn am anderen Ende der Leitung. Die Kriminellen nutzten bei ihrer Masche höchstwahrscheinlich ein System, um die Stimme des Betrügers so zu verändern, dass sie täuschend echt klang und der 82-Jährige davon ausgehen musste, tatsächlich mit seinem Schwiegersohn zu sprechen.

Meist reichen wenige Sekunden einer Sprachmemo, um die Stimme einer Person so zu manipulieren, um sie zu klonen. Die Kontrolle derartiger Softwares ist nahezu unmöglich. Neben Jerry fiel auch dessen Tochter auf die Betrüger hinein, die einen Anruf vom angeblichen Unfallverursacher erhielt. „Ich habe Michaels Stimme gehört. Ich dachte, ich hätte mit ihm gesprochen“, wird diese zitiert.

Fahndung blieb erfolglos

Um seinen vermeintlich in Schwierigkeiten befindlichen Schwiegersohn zu retten, hob Jerry das Geld ab und übergab es einem Kurier. Die Polizei konnte die Betrüger nicht mehr ausfindig machen, obwohl Jerry sich das Autokennzeichen beim Geldtransfer notiert hatte.

Für Jerry bedeutet der Verlust des Geldes einen fundamentalen Einschnitt in seinem Leben. Der Pensionist, der gemeinsam mit seiner Frau in einer betreuten Wohneinrichtung lebt, überlegt nun, wieder arbeiten zu gehen. „Es ist wirklich traurig. Wir waren auf das Geld angewiesen“, zitiert ihn ABC13. Seine Familie hat sich nun auf ein Passwort geeinigt, das man in Notfällen nutzen wolle.