In der Schweiz keimt derzeit eine Diskussion über den Umgang mit Wölfen auf. Bereits letzte Woche hatte Umweltminister Albert Rösti vorgeschlagen, dass Kantone Wölfe präventiv abschießen dürfen. Auch die Entnahme ganzer Rudel wird mit einer Anpassung der Jagdverordnung ab dem 1. Dezember ermöglicht. 

Rudel haben bereits Nutztiere angegriffen

Im Kanton Graubünden soll nun genau das geschehen. Hier sollen derzeit 12 der insgesamt 32 Schweizer Rudel leben. Nun sollen vier Rudel, die bereits Nutztiere angegriffen haben, abgeschossen werden. Aus zwei weiteren Rudeln, Rügiul und Jatzhorn, will Graubünden zudem bis zu zwei Drittel der Jungtiere schießen.

Derzeit sind in der Schweiz 17 Abschüsse bereits bewilligt worden, geplant ist jedenfalls, dass nun 27 weitere hinzukommen. Das Bündner Amt für Jagd und Fischerei würde also gerne insgesamt 44 Wölfe abschießen. Zum Vergleich: In den Wolfsrudeln kamen im Sommer 46 Welpen auf die Welt.

„Wenn wir nicht rasch handeln, dann geht das so weiter, mit tragischen Folgen für die Zucht von Nutztieren“, sagte Rösch. Die Aufgabe, die Wölfe aufzuspüren, ist jedoch eine Herausforderung. Klar ist: Wölfe dürfen nur geschossen werden, wenn nachgewiesen wird, dass sie eine Gefahr für Nutztiere, Wildtiere oder Menschen sind.

Eine minimale Anzahl von Wölfen soll jedenfalls in jedem Kanton erhalten bleiben. Die gesamte Ausrottung eines Wolfes innerhalb eines Kantons sei nicht erlaubt.