Als Gladiatoren verkleidete Männer, die sich gegen Entgelt mit Touristen fotografieren lassen, sorgen in Rom immer wieder für Ärger. Zwei Brüder, die mit Gewalt Urlauber und Reiseführer gezwungen hatten, ihnen bis zu 500 Euro für Fotos vor Roms Wahrzeichen zu zahlen, wurden nun zu einer erstinstanzlichen Haftstrafe von drei Jahren und zehn Monaten bzw. vier Jahren Haft verurteilt, wie die römische Tageszeitung „Il Messaggero“ am Samstag berichtete.
Opfer von Gladiatoren-Betrug und fehlender Regulierung
Ein Tourist aus Norditalien hatte bei der Polizei gemeldet, dass die „Gladiatoren“ für ein Foto 40 Euro verlangten. Als er sich weigerte, den Betrag zu zahlen, wurde er von zwei der drei nun Festgenommenen umringt. Sie drohten, ihn zu verprügeln, und ließen sich schließlich 150 Euro geben.
Bei einem anderen Vorfall verlangten die Beschuldigten von einem irischen Touristen Bares für ein Foto. Als sich das Opfer weigerte und angab, kein Geld zu haben, zwangen sie ihn, zum nächsten Bankomaten zu gehen. Das Opfer hob 200 Euro ab und übergab sie den Männern. Die drei, die damit nicht zufrieden waren, brachten den Touristen dazu, erneut zum Bankomaten zu gehen und weitere 50 Euro abzuheben.
Rom hatte in den vergangenen Jahren vergeblich versucht, die Zahl der „Gladiatoren“ vor dem Kolosseum zu beschränken. Sie zahlen keine Steuern, kritisiert die Gemeinde. Wer für die Touristen als „Gladiator“ oder „Zenturio“ (altrömischer Offizier) am Kolosseum oder auf dem Forum Romanum posieren will, solle eine Lizenz vorweisen, lautete ein Vorschlag der Stadtverwaltung, der jedoch nie umgesetzt wurde.