Vor der Küste von Queensland in Australien ist ein seltener weißer Wal gesichtet worden. Experten fragen sich, ob es sich bei dem Meeressäuger um den weltberühmten Migaloo handelt, der seit 2020 nicht mehr gesehen wurde. Forscher halten dies für möglich. "Er könnte es sein, aber möglicherweise auch ein anderer weißer Wal aus der ostaustralischen Buckelwalpopulation", zitierte der Sender 9News am Dienstag die Wildtierbiologin Vanessa Pirotta von der Macquarie University.
Weiße Wale zuletzt seltener gesichtet
Allerdings kämen weiße Buckelwale nicht sehr häufig vor. Der Meeresriese war am Freitag in der Nähe der Inselgruppe der Whitsundays von einem Touristen aus der Luft gefilmt worden, der sein Video an das White Whale Research Center schickte. Das Zentrum sammelt seit Jahren Daten zu Migaloo. Wenige Tage zuvor sei bereits ein weißer Wal gesichtet worden – möglicherweise handle es sich um dasselbe Tier, erklärte Pirotta. Das Video liefere nicht genügend Informationen, um Migaloo eindeutig zu identifizieren.
Der wahrscheinlich 1986 geborene Migaloo war erstmals 1991 gesichtet worden. Später tauchte er regelmäßig auf seinem Weg von der Antarktis zu den Aufzuchtplätzen im Great Barrier Reef auf und begeisterte Beobachter. Um das Tier vor einem allzu großen Ansturm Schaulustiger zu schützen, stellte die Regierung von Queensland den Wal unter ihren besonderen Schutz. Nachdem er seinen Tracking-Chip verloren hatte, wurde Migaloo allerdings seit drei Jahren nicht mehr gesehen.
Im vergangenen Jahr gab es kurzzeitig große Sorge, als an der Küste des Bundesstaates Victoria der Kadaver eines weißen Wals angeschwemmt wurde. Jedoch war schnell klar, dass es sich dabei um ein Weibchen handelte – Migaloo ist ein Männchen. In der Sprache der Ureinwohner bedeutet der Name "weißer Kumpel". Komplett weiße Exemplare sind extrem selten. Nur etwa eine Handvoll Albino-Wale wurden dokumentiert. Migaloo ist der wohl bekannteste Buckelwal der Welt, er hat sogar eine eigene Webseite.