Michel fuhr gemeinsam mit der ukrainischen Vize-Premierministerin Olha Stefanischyna nach Borodjanka. "Die Geschichte wird nicht die Kriegsverbrechen vergessen, die hier begangen wurden", schrieb Michel in einem weiteren Tweet mit Fotos, auf denen er neben zerbombten Gebäuden zu sehen ist. Das rund 30 km vom Kiewer Zentrum liegende Städtchen war von den russischen Streitkräften durch Beschuss weitgehend zerstört worden, zahlreiche Zivilisten starben.
Präsident Selenskyj meinte nach dem Ende März erfolgten Abzug der russischen Truppen, die Gräueltaten in Borodjanka seien "noch schrecklicher" gewesen als jene im nahe gelegenen Butscha. Dort waren offenbar zahlreiche Zivilisten von den Russen erschossen und ihre Leichen auf der Straße liegengelassen worden.
Im Laufe des Tages wollte Michel auch Selenskyj treffen, wie es aus EU-Kreisen hieß. Weitere Details zum Programm des Ratschefs wurden aus Sicherheitsgründen zunächst nicht genannt. Seit Beginn des russischen Kriegs gegen die Ukraine am 24. Februar haben bereits mehrere Staats- und Regierungschefs Selenskyj in Kiew besucht, darunter auch Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP).
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell waren vor rund eineinhalb Wochen nach Kiew gereist, um der Ukraine die Unterstützung der Europäischen Union im Kampf gegen die russische Invasion zu bekräftigen.