Julia Grabher hat ihren Erfolgslauf bei der Generalprobe für die Tennis-French-Open in Marokko fortgesetzt. Die 26-jährige Vorarlbergerin besiegte am Freitag in ihrem ersten WTA-Tour-Halbfinale die Argentinierin Julia Riera mit 6:1, 3:6, 7:6. Die Dornbirnerin, die ihr Ranking in Richtung Top 60 verbessern wird, könnte in Rabat zur ersten österreichischen Tour-Turniersiegerin seit zehn Jahren werden. Damals holte Yvonne Meusburger ihren einzigen WTA-Titel in Bad Gastein.
Der Schützling von Günter Bresnik trifft am Samstag im Endspiel auf die Italienerin Lucia Bronzetti. Grabher hat bereits 180 WTA-Punkte sowie ein Brutto-Preisgeld von 20.226 Dollar sicher. Im Live-Ranking kletterte sie erstmals in die Top 60.
Als aktuelle Finalistin wird sie ihr erstes Match gegen eine Qualifikantin bei den French Open damit sicher nicht schon am Sonntag spielen müssen. Für Grabher ist es die Premiere im Hauptfeld von Roland Garros bzw. ihr zweites Major-Turnier nach den Australian Open vergangenen Jänner (Erstrunden-Aus).
Grabher war als Favoritin in das Match gegangen, obwohl Riera (WTA-195.) zuvor immerhin zwei gesetzte Spielerinnen ausgeschaltet hatte. Sie startete stark mit einem Break zum 2:0 und mit einem weiteren zum 5:1 sowie einem Zu-Null-Aufschlaggame hatte die Dornbirnerin den ersten Satz rasch in der Tasche.
Nervenstärke und Kampfkraft
Im zweiten Satz führte sie schon 3:1, musste dann aber das Rebreak zum 3:3 hinnehmen. Zwei Breakbälle zum 4:3 konnte sie nicht nutzen und musste ihrerseits das Service zum 3:5 und dann den Satz abgeben. Satz drei begann mit drei Serviceverlusten en suite, zwei davon erlitt Grabher. Sie geriet mit 1:3 bzw. 2:4 in Rückstand, schaffte dann aber zu Null doch noch das zweite Rebreak zum 4:4. Danach ging es ins Tiebreak, in dem sie 0:2 hinten lag. Doch am Ende zeigte Grabher erneut, warum sie zuletzt so einen Aufwärtstrend hingelegt hat: Nervenstärke und Kampfkraft. Sie verwertete den zweiten Matchball zum bisher größten Erfolg.