Das ungarische Parlament hat am Montag mit 182 Ja-, 6 Neinstimmen und 11 Stimmenthaltungen den Nato-Beitritt Finnlands ratifiziert. Schweden muss noch weiter warten, wofür Budapest schwedische Politiker und deren "Lügen über Ungarn" verantwortlich macht. Die Regierung von Orbán unterstützt nach eigenen Angaben den Nato-Beitritt beider Länder, die parlamentarische Mehrheit für die Aufnahme Schwedens sei aber zu unsicher, hieß es.
Zustimmung zu Schweden steht noch aus
Im Vorfeld hatte der Chef der Fraktion der rechtsnationalen Regierungspartei Fidesz, Máté Kocsis, erklärt, dass es sich im Falle von Finnland um eine "besondere historische Freundschaft und ein besonderes Bündnis" handle, wodurch bestehende Probleme beseitigt werden können. Hinsichtlich Schwedens sei dies nicht der Fall, betonte Kocsis.
In der Folge des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine hatten Schweden und das Nachbarland Finnland gemeinsam den Beitritt zur Nato beantragt. Alle 30 Nato-Mitgliedstaaten müssen grünes Licht für die Aufnahme geben. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan fordert von Schweden eine härtere Gangart gegen kurdische Aktivisten, die von Ankara als "Terroristen" betrachtet werden, den Beitritt Finnlands will die Türkei ebenso wie Ungarn hingegen ratifizieren.