Gestorben ist er bereits 1796 in Wien, zur Ruhe kommt er seither nicht. 2018 befasste sich Filmemacher Markus Schleinzer in seinem Biopic „Angelo“ mit dem afroösterreichischen Sklaven, Kammerdiener, Soldaten, Gesellschafter, Prinzenerzieher und Freimaurer Angelo Soliman, 2020 widmete Felix Mitterer ihm den biografischen Roman „Keiner von euch“. Nun setzt ihm am Wiener Akademietheater auch das irische Theaterduo Ben Kidd und Bush Moukarzel alias „Dead Centre“ ein theatrales Denkmal. Das anhaltende Interesse an Soliman, der vermutlich um 1721 als Mmadi Make in Westafrika geboren und als Kind von Sklavenhändlern nach Europa verschleppt wurde, erklärt sich nicht nur aus seiner außerordentlichen Lebensgeschichte. Der hoch angesehene Mann und Familienvater wurde noch posthum auf groteske Weise ausgebeutet: Anstatt ihn zu bestatten, wurde sein Leichnam ausgestopft und, zum „edlen Wilden“ entstellt, Teil einer exotistischen Schau im „Kaiserlichen Naturalienkabinett“.
Ute Baumhackl