Die Veranstalter der Australian Open haben die Tennisspieler und ihre Teams in Melbourne auf das Verbot von bestimmten Flaggen und Symbolen hingewiesen, nachdem ein Video im Internet für Aufsehen gesorgt hat. Darin ist zu sehen, wie Srdjan Djokovic, der Vater des Serben Novak Djokovic, im Melbourne Park mit anderen Personen hinter einer russischen Flagge mit einem Porträt von Russlands Präsident Wladimir Putin posiert.
Neben ihm steht ein Mann mit einem T-Shirt, auf dem das Zeichen "Z" zu sehen ist. Das Video wurde in einem Youtube-Kanal veröffentlicht und auch in anderen sozialen Medien geteilt und kommentiert. Es soll nach dem gewonnenen Viertelfinalmatch von Djokovic gegen den Russen Andrej Rublew am Mittwochabend aufgenommen worden sein.
"Spieler und ihre Teams wurden in Bezug auf Flaggen und Symbole an die Event-Richtlinien gebrieft und daran erinnert, alle Situationen zu vermeiden, die das Potenzial für Störfälle haben", teilte Tennis Australia in einer Stellungnahme am Donnerstag mit.
Nach dem Match waren vier Zuschauer von der australischen Polizei verhört worden, weil sie "unangemessene Flaggen und Symbole gezeigt und das Sicherheitspersonal bedroht" haben sollen, wie der Veranstalter mitteilte. Twitter-Posts zeigen, dass mehrere Zuschauer nach dem Match russische und serbische Flaggen schwenkten sowie "Serbien! Russland!" riefen.
Wasyl Miroschnytschenko, der ukrainische Botschafter in Australien, twitterte: "Es ist so eine Schande." Kurz nach Turnierbeginn waren russische und belarussische Flaggen auf dem Gelände des Melbourne Parks verboten worden.
Während des Matches zeigte sich auch auf der Tribüne ein Fan in einem T-Shirt mit dem einem weißen "Z" als Aufschrift. Das "Z"-Symbol gilt als Zeichen der Unterstützung für Russland, einschließlich der Invasion in die Ukraine. Das "Z" ist oft auf russischer Militärausrüstung und Kleidung zu sehen und ist bei Australian Open ebenfalls verboten.
Anders als in Wimbledon dürfen russische und belarussische Tennisspieler und -spielerinnen in Melbourne unter neutraler Flagge starten. Aryna Sabalenka und Viktoria Asarenka aus Belarus traten am (heutigen) Donnerstag in ihren Halbfinal-Matches an, genauso wie die in Moskau geborene, mittlerweile aber für Kasachstan spielende Wimbledon-Gewinnerin Jelena Rybakina. Bei den Männern trifft der Russe Karen Chatschanow in der Runde der besten vier Spieler am Freitag auf den Griechen Stefanos Tsitsipas.