Die Teuerungswelle hat auch vor Urlaubsreisen nicht halt gemacht. Durchschnittlich acht Prozent teurer sind Pauschalreisen im Jahresvergleich geworden. Spurlos vorüber geht das an den Reiseplänen der Österreicher nicht, aber ein Verzicht auf den Urlaub dürfte nach den Pandemiejahren praktisch kein Thema mehr sein. Das ist zumindest das Bild, das eine traditionell zu Jahresbeginn veröffentlichte repräsentative Umfrage im Auftrag der Ruefa Reisebüros zeichnet. Demnach wollen 89 Prozent der Österreicher heuer verreisen, so viele wie vor der Pandemie.
Die erste Bilanz, die Ruefa-Chefin Helga Freund schon jetzt für das Jahr 2022 zieht, ist ebenfalls besser als erwartet. „Wir hatten ein gutes Reisejahr,“ sagt sie, „wir haben 80 Prozent des Umsatzes erreicht, den wir vor der Krise hatten.“ Tatsächlich hätten mehr Menschen ihre Koffer gepackt, als bei der Umfrage vor einem Jahr geglaubt hatten. Auch das Geld saß dann etwas lockerer als ursprünglich geplant.

Urlaubsdauer wird kaum verkürzt

Die Vorzeichen für 2023 sind somit relativ gut. Zwar sagen immerhin 61 Prozent der Österreicher, dass sich die Teuerung auf ihre Urlaubspläne auswirken wird. Die Urlaubsdauer insbesondere beim Haupturlaub wollen trotzdem nur neun Prozent der Befragten verkürzen. Eher werden andere Sparmaßnahmen ergriffen. Im europäischen Ausland sind Italien, gefolgt von Kroatien, Deutschland, Griechenland sowie Spanien die beliebtesten Reiseziele. Innerhalb Österreichs sind die Steiermark, Kärnten und Salzburg die bevorzugten Destinationen.

Hitliste der Spar-Strategien

Frühbuchervorteile zu nutzen, könne 30 bis 40 Prozent Ersparnis bringen, so Ruefa-Geschäftsführer Michele Fanton. Wenig überraschend führt dieser Tipp auch die Hitliste der abgefragten Spar-Strategien an. Es folgen: Ausweichen auf die Nebensaison. Das kann Fanton zufolge 15 bis 20 Prozent Ersparnis bringen. Viele Urlauber wollen auch günstigere Unterkünfte buchen, vor Ort sparen oder generell preiswertere Reiseziele wählen. Weniger oft verreisen will nur eine Minderheit. Seit 2018 hat sich allerdings die Gruppe jener, die weniger als eine Woche urlaubt, schon auf 22 Prozent verdoppelt.

Der Umfrage zufolge werden die Reisebudgets insgesamt größer und auf etwa 1700 Euro pro Person aufgestockt, 2022 wurden etwa 1570 Euro ausgegeben. 24 Prozent der Befragten sagen, dass sich die Teuerung auf ihre Reisepläne überhaupt nicht auswirken wird.

Vielleicht nicht zuletzt wegen der hohen Preise machen aber immer weniger Österreicher – nur noch neun Prozent – Skiurlaub. Wegen der schlechten Schneelage liegen derzeit auch die Buchungen um 20 Prozent unter dem Vor-Corona-Niveau.