In Kürze wird der Jahreswechsel feierlich begangen - der Ausklang turbulenter 365 Tage. Auch in der Modewelt ging es 2022 teils abenteuerlich zu, zahlreiche Trends etablierten sich neu oder feierten nach Jahrzehnten eine glamouröse Wiedergeburt.
Circa alle 20 Jahre tendiert die Modebranche dazu, Altes neu zu erfinden und Bekanntem einen modernen Touch zu verleihen. Neben zahlreichen Promis beeinflussen Content Creator auf den unterschiedlichen sozialen Plattformen Trendbewegungen so stark wie nie zuvor. Die Generation Z lässt sich dabei nicht nur inspirieren, sondern wird dabei selbst immer wieder zur Inspirationsquelle - ein Zelebrieren der Einzigartigkeit und das Finden Gleichgesinnter macht unter anderem die Videoplattform TikTok zur Geburtsstätte unzähliger Modetrends. Neben der "Dark Academia-Ästhetik" und dem Gothic-Style, die unter anderem im Netflix-Hit "Wednesday" erfolgreich aufgegriffen wurden, erlebten auch Y2K (Year 2000) und der sogenannte Cottage Core mit seinem verspielt, gemütlich ländlichen Stil ein Comeback.
Komfort als Trendsetter
Während manche stilistischen Ausflüchte sich als Eintagsfliegen entpuppten, ließ sich so manche Strömung für die Dauer des Jahres 2022 weit oben in der Trendskala ganz oben nieder und wird das Jahresende wohl noch weit überdauern. Vor allem die Trends der 2000er- und 90er-Jahre wie weite Hosenbeine und Cargo-Hosen setzten sich vermehrt durch, Komfort wird großgeschrieben.
Doch welche Stilbewegungen aus 2022 schaffen den Sprung über die Jahresgrenze? Unter anderem analysierte die Plattform Stylight das Kaufverhalten von 160 Millionen Shopperinnen und Shoppern, um sich ein Bild über das Kaufverhalten 2022 zu machen und Schlüsse daraus zu ziehen, in welche Richtung sich die Modewelt bewegt. Das dominante Pink, das überall in den Geschäften zu sehen war, wird sich laut den Ergebnissen nicht mehr lange halten. Stattdessen wird das satte Smaragdgrün, das im Lauf des Jahres mit "Hot Pink" um den Platz an der Spitze der beliebtesten Trendfarben kämpfte, auch 2023 noch den perfekten Hingucker neben gedeckten Farben darstellen.
Eintagsfliege Hüftjeans
Auch Pollunder und Westen erfreuten sich im heurigen Jahr großer Beliebtheit innerhalb der Riege der Modeliebhaber - ein zeitloser Trend, der auch im kommenden Jahr nicht nur im professionellen Bereich ein stilistisches Kernstück in der heimischen Garderobe ist. Sogenannte Bucket Hats oder Fischerhüte in allen Formen und Farben erkämpften sich gemeinsam mit Baskenmützen ebenfalls den Weg zurück in die Kleiderschränke. Die außergewöhnlichen Accessoires sind ein Trend, der nicht jeder Person steht, dennoch haben die Hüte das Potenzial, auch 2023 noch Outfits das gewisse Etwas zu verleihen. Nachdem Hüte, neben der klassischen Baseball-Kappe, lange wenig Raum geschenkt wurde, erfahren die Kopfbedeckungen nun eine Renaissance - und können bei guter Qualität über Jahrzehnte Freude bereiten.
Während sich Miniröcke und Hüftjeans auch aufgrund der Body Positivity-Bewegung 2022 erfolglos in einem längerfristigen Comeback versuchten und scheiterten, könnten sich lange Jeansröcke 2023 weiter etablieren. Auch Stücke aus transparentem Mesh-Stoff bleiben im kommenden Jahr weiterhin eine gewagtere Option für den Alltag und lange Partynächte.
Trend Nummer 1 für 2023: Bewusster Konsum
In Zeiten, in denen sich die Wahrnehmung von Stil beinahe monatlich ändert - eine Entwicklung, die unter anderem der Schnelllebigkeit sozialer Medien geschuldet ist - sind allerdings Trends, die die Spanne eines Jahres überdauern, auch im Sinne der Nachhaltigkeit essenziell. 2022 erhöhte sich das Bewusstsein für einen umweltfreundlicheren Konsum von Mode deutlich - ein Trend, der sich 2023 nicht nur fortsetzen sollte, sondern muss. Ob Capsule Wardrobe, Kleidertausch oder das Investieren in eine hochwertige Basisausstattung im Kleiderschrank macht den Weg in weiterer Folge frei für Statement-Teilen, die bereits Existierendes komplementieren. Smaragdgrüne Pullover oder Westen können so unter anderem tadellos mit weißen Blusen und ausgestellten schwarzen Jeans kombiniert werden.
Die dauerhafte Rückkehr der 90er- und 2000er-Jahre bietet auch die Gelegenheit, alte Kisten am Dachboden und im Keller der Eltern und Großeltern wieder nach Schätzen zu durchsuchen. So mancher Sweater im Oversized-Look von Fila, Champion und Co. fand auf diese Weise schon den Weg zurück ans Tageslicht.